Der Trend zu teureren Fahrrädern hält an: Deutsche Hersteller produzierten im vergangenen Jahr zwar weniger, in der Summe aber wertvollere Räder, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag (3. Juni) mitteilte.
Es gibt eine Entwicklung zu teuren Fahrrädern. Das bestätigte neben dem Statistischen Bundesamt auch der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV/Bad Soden) – wenngleich mit etwas anderen Zahlen. «Wir sehen einen absoluten Trend zum Fachhandel, was einhergeht mit einem höheren Durchschnittspreis», sagte ein ZIV-Sprecher auf Anfrage.
Nach den Zahlen des Bundesamtes verringerte sich die Produktion im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent auf 1,3 Millionen Stück. Der Gesamtwert der Räder stieg dennoch um 10,4 Prozent auf 360 Millionen Euro. Im Schnitt war ein in Deutschland hergestelltes Fahrrad demnach 279 Euro wert und damit 13,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Zum Vergleich: 2005 lag der Durchschnittswert noch bei 163 Euro. Dabei handelt es sich nicht um Ladenpreise, sondern um durchschnittliche Herstellerpreise ab Werk.
Die Statistik des Bundesamtes erfasst nur Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten und unterscheidet sich deswegen von den Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes. Der Verband kommt für 2010 auf 2,22 Millionen in Deutschland produzierte Fahrräder und einen Durchschnitts-Herstellerpreis von 306 Euro. Die ZIV-Statistik erfasse die komplette Branche mit etwa 50 Fahrradherstellern in Deutschland, erklärte der Verbandssprecher.
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