Die Pläne des US-Autokonzerns Generals Motors (GM) zur Sanierung seiner Tochter Opel stehen weiter in der Kritik. Der hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) bekräftigte am Mittwoch nach einem Gespräch mit Opel-Chef Nick Reilly die Forderungen nach Korrekturen. Hahn, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, sagte in Wiesbaden, er schätze vor allem die Eigenbeteiligung von GM an dem Rettungskonzept als «erheblich zu gering» ein.
GM hatte angekündigt, für die Sanierung seiner europäischen Tochter Opel/Vauxhall bis 2014 rund elf Milliarden Euro investieren zu wollen. Gleichzeitig sollen im Zuge der Sanierung europaweit 8300 der 48 000 Stellen wegfallen. Allein in Deutschland sind 3900 der rund 24 000 Arbeitsplätze betroffen. Für die Sanierung sieht GM einen Finanzierungsbedarf von 3,3 Milliarden Euro, wovon die europäischen Länder mit Opel- beziehungsweise Vauxhall-Standorten 2,7 Milliarden Euro sicherstellen sollen. Deutschland soll Staatshilfen über 1,5 Milliarden Euro gewähren.
Die Bundesvorsitzende des Verbandes Die jungen Unternehmer, Marie-Christine Ostermann, forderte die Bundesregierung auf, den Antrag auf Staatshilfe abzulehnen. GM müsse das Risiko für die Sanierung allein tragen. Es sei nicht Aufgabe des Steuerzahlers, sich daran zu beteiligen. Staatshilfe für Opel verzerre zudem den Wettbewerb zulasten anderer Autobauer. «Es ist nicht zumutbar, dass beispielsweise die Arbeiter bei Ford mit ihren Steuergeldern die Gefährdung ihrer eigenen Arbeitsplätze finanzieren», sagte Ostermann.
Derweil begrüßte der Verband der europäischen Opel-Händler das Sanierungskonzept und will sich weiter mit 500 Millionen Euro daran beteiligen. «Wir halten unser Angebot aufrecht», sagte Verbandssprecher Peter Dahlmann der «Rheinischen Post» (Mittwochausgabe).
Die Händler hatten ihr Angebot erstmals unterbreitet, als Opel im vergangenen Jahr kurz vor der Insolvenz stand. Den geplanten Stellenabbau bei Opel halten die Händler für gerechtfertigt. «Das steht allen Autobauern bevor», sagte Dahlmann. tf/mei/ddp
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