Seit mehr als 100 Jahren werden Autos gebaut, und so sind echte Neuerungen inzwischen eher selten. Wohl auch deshalb sind die Entwickler der jüngsten Generation des A8 besonders stolz auf eine Einzigartigkeit ihrer Oberklassenlimousine: Mittels eines Touchpads kann der Fahrer dem Bord-Navi schriftlich diktieren, wohin es gehen soll. «Das können Sie sogar in Koreanisch», versichert Audi-Sprecher Josef Schlossmacher.
Daneben bietet Audis neues Flaggschiff Komfort in Hülle und Fülle sowie – abhängig von der jeweiligen Investitionsbereitschaft – eine Menge technischer Leckerbissen. Leistung und Fahrverhalten bewegen sich auf dem Niveau des gesamten Fahrzeugs: ganz oben. Das Design wirkt wie aus einem Guss und verkörpert auf das Beste den Anspruch von Audi-Chef Rupert Stadler: «Wir wollen die sportlichste Limousine in Luxussegment anbieten.»
Auch in der Effizienz will der A8 neue Maßstäbe setzen. «Der Verbrauch konnte bei jedem verfügbaren Triebwerk deutlich reduziert werden – um bis zu 22 Prozent», behauptet Chefentwickler Heinz Hollerweger. Oberster Spritsparer wird der 3.0 TDI mit Frontantrieb, der im Laufe des Jahres folgt. Er emittiert angeblich 159 Gramm CO2 pro Kilometer und hätte mit sechs Litern Kraftstoff pro 100 km den niedrigsten Verbrauch im Luxussegment.
Gegenüber dem Vorgänger hat der Luxusliner an Ecken und Kanten gewonnen, und dies innen wie außen. Mit gut 5,13 Metern Länge und 1,95 Metern Breite übertrifft er sowohl seinen Vorgänger als auch seine Wettbewerber deutlich. In der Höhe hingegen bleibt er unter seinen direkten Rivalen aus Deutschland.
Im Inneren offenbart der A8 eine kompromisslose Verarbeitungsqualität auf Manufaktur-Niveau und große Liebe zum kleinsten Detail. Die Bedienung verlangt nicht nach langen Eingewöhnungszeiten, obwohl das System mit Audio, Navi, Klima, Fahrwerkscharakteristik und dergleichen sehr umfangreich ist. Als prägendes Designelement der Innenraumarchitektur fungiert das «Wrap-around» – ein weit gespannter Bogen, der den gesamten Innenraum umschreibt. Er schließt die Heckablage ebenso wie die Armaturentafel ein. Das Cockpit selbst ist mit einem weich unterfütterten Material in Lederoptik bezogen, das von exakten Sichtnähten ansprechend eingerahmt wird. Dass die unterschiedlichen Materialien und Formen auf das Trefflichste zusammengeführt werden, versteht sich in dieser Preisklasse. Ebenso selbstverständlich ist, dass Federung und Fahrsicherheit keinerlei Makel aufweisen und fahrerische Schwächen des Menschen am Steuer dank einer Armada technischer Helfer chip-schnell korrigiert werden.
Der neue A8 geht mit zwei Achtzylinder-Motoren an den Start, einem 4.2 FSI ((372 PS) sowie einem 4.2 TDI (350 PS). In einigen Wochen folgt ein 3.0 TDI (250 PS), ebenfalls ein Quattro. Der dieselnde 4.2 TDI besitzt ein Drehmoment von stattlichen 800 Newtonmetern (Nm) – sein Benzin-Bruder bringt es auf immerhin 445 Nm. Beide Motoren regeln bei Tempo 250 km/h werksseitig ab. Den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 absolviert der TDI in 5,5, der Benziner in 5,7 Sekunden (Werksangaben).
Für den TDI nennt Audi einen Durchschnittsverbrauch von 7,6 Litern Diesel (199 g/km CO2). Der FSI gibt sich laut Papier mit 9,5 Litern Super (220 g/km CO2) zufrieden. In der Wirklichkeit kommt dann der eine oder andere Liter hinzu, auch angesichts der Verführungskünste des sportlichen Charakters. Gleichwohl sind die Sparbemühungen erkennbar. Anteil am genügsameren Umgang mit dem Sprit hat vor allem die Leichtbauweise. Rund 200 Kilogramm ist der A8 leichter als die Hauptkonkurrenz – da kann nur der Jaguar XJ mithalten. Ein weiterer Grund ist die geglückte Spreizung des Acht-Gang-Wandler-Automats, der erstmals mit einer Stopp-Start-Funktion beim Anhalten kombiniert wurde.
Die Preisliste beginnt bei rund 72 000 Euro. Angesichts eines bibeldicken Optionskatalogs kann man den Einstiegspreis praktisch verdoppeln. Aber da halten die Konkurrenten BMW und Mercedes wacker mit.
Als einen technologischen Durchbruch feiert Audi die Vernetzung des Scheinwerfer-Steuergeräts mit der optionalen MMI Navigation plus. Das Navigationssystem liest die Streckendaten in vorauseilendem Gehorsam und gibt sie an den Lichtrechner weiter. So wird etwa das Autobahnlicht mit seiner höheren Sichtweite schon auf der Auffahrt zur Schnellstraße aktiv. England-Besucher werden eine ganz andere Hilfestellung der komplexen Lichttechnik schätzen lernen: Das System korrigiert die Scheinwerfer von Rechts- auf Linksverkehr. tf/mei/ddp
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