Meterhohe Schneeverwehungen verursachen in Teilen Deutschlands erhebliche Verkehrsbehinderungen. Besonders betroffen war Mecklenburg-Vorpommern. In Stralsund, Rostock, im Landkreis Nordvorpommern sowie auf Rügen wurde der öffentliche Personennahverkehr eingestellt. Auf 16 Strecken war der Zugbetrieb lahmgelegt, unter anderem zwischen Bad Kleinen und Lübeck, Stralsund und Greifswald. Schienenersatzverkehr ist laut einer Bahnsprecherin nicht möglich.

Nach Schneefällen von mehr als 30 Zentimetern und orkanartigen Böen der Stärke 11 wurde auch die neue Rügenbrücke in Stralsund gesperrt.

Auch im Osten Schleswig-Holsteins musste der öffentliche Nahverkehr zum Teil eingestellt werden. Betroffen hiervon war nach Polizeiangaben unter anderem die Region um Ratzeburg.

In Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei bis zum Morgen rund 300 witterungsbedingte Verkehrsunfälle. Dabei wurde ein Mensch getötet. In Bayern kamen zwei Autofahrer ums Leben.

Im Norden Brandenburgs blieben einige Autos in Schneeverwehungen stecken. Menschen seien aber nicht in Gefahr oder verletzt worden, sagte eine Polizeisprecherin in Potsdam.

Den meisten Neuschnee gab es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Steinhagen bei Stralsund mit 43 Zentimetern. In Nordrhein-Westfalen seien bis Samstagmorgen bis zu 29 Zentimeter Neuschnee gefallen, sagte eine Sprecherin. In Oy im Allgäu seien es 46 Zentimeter gewesen.

Das Zentrum von Sturmtief «Keziban» liegt derzeit vor der Ostseeküste. Es zieht im Tagesverlauf Richtung Südfinnland, am Nachmittag soll die Unwettergefahr gebannt sein. Am Dienstag wird das nächste Schneetief in Deutschland erwartet.

tf/mast/ddp/  photo SergeyRod/cc