Gescheiterte VW-Übernahme: Sammelklage gegen Porsche

http://www.techfieber.de/img/lo/mo/porsche.jpgJuritisches Ungemach für den Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche: Die gescheiterte Übernahme von Volkswagen wird für Porsche in Deutschland möglicherweise ein weiteres juristisches Nachspiel haben. Wie die «Wirtschaftswoche» am Samstag vorab berichtete, bereitet die Kanzlei CLLB aus München nach Angaben von Rechtsanwalt Franz Braun gemeinsam mit einer internationalen Anwaltskanzlei für mehrere institutionelle Investoren auch hierzulande Klagen vor. Der Streitwert «liegt wenigstens im dreistelligen Millionenbereich», sagte Braun.

In der vergangenen Woche hatte bereits eine Gruppe von amerikanischen Hedgefonds bei einem New Yorker Gericht eine Klage gegen den Stuttgarter Autohersteller und den ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sowie dessen Finanzvorstand Holger Härter wegen undurchsichtiger Aktiengeschäfte eingereicht. Die Fonds fordern über eine Milliarde Dollar Schadenersatz, weil Porsche Kursturbulenzen der VW-Aktie ausgelöst habe. Dadurch seien Investoren geschädigt worden. Porsche und die Beschuldigten weisen die Vorwürfe zurück.

Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag meldete, dient den Investmentfonds eine offizielle Mitteilung von Porsche als wichtiger Beleg für ihre Anzeige gegen den Sportwagenbauer. Porsche habe bis zum 26. Oktober 2008 abgestritten, 75 Prozent des VW-Konzerns übernehmen zu wollen. An diesem Tag habe der Autobauer bekanntgegeben, dass er dieses Ziel dennoch verfolge und bereits 42,6 Prozent der VW-Stammaktien besitze sowie zusätzliche 31,5 Prozent Optionen auf VW-Stammaktien.

Damit habe Porsche zugegeben, dass diese Kurssicherungsgeschäfte der Firma schon damals Kontrolle über die dahinter stehenden VW-Aktien gewährt hätten, heißt es laut Magazin in der Klageschrift. Sollte dies zutreffen, hätte Porsche möglicherweise mehrfach gegen Meldepflichten verstoßen. Porsche habe zwar informiert, als das Unternehmen erst 5, dann 30 und schließlich 50 Prozent der VW-Aktien erwarb. Doch dabei seien die Optionen nicht mitgerechnet worden.

Nach der Mitteilung vom 26. Oktober schoss der VW-Kurs in die Höhe. Hedgefonds, die auf sinkende Kurse gesetzt hatten, verloren Milliardenbeträge.

tf/mei/ddp.djn

Posted on Jan. 30, 2010 in MotorBlog News

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