Remakes sind nicht nur in der Welt der Cineasten beliebt. Auch Autokonzerne nutzen ab und an diese Methode – zum Beispiel Volkswagen: Bei der VW-Tochter Seat erwachte der Ende 2007 ausgelaufene, alte Audi A4 – intern B7 genannt – vor knapp zwei Jahren unter dem Namen Exeo zu neuem Leben. Die Reanimation ermöglichte Seat endlich den Einstieg in die Mittelklasse – ohne die üblichen horrenden Entwicklungskosten.
Bei der jetzt erfolgten Frischzellenkur gingen die Konzernstrategen noch einen Schritt weiter: Sie genehmigten sowohl der Limousine als auch dem Kombi (ST) in Verbindung mit dem 2.0-Liter-Turbodiesel (143 PS) zusätzlich das von Audi bekannte Multitronic-Automatikgetriebe. Damit soll vor allem der Kombi – der erwartete Verkaufsanteil liegt bei 90 Prozent – bei Flottenkunden punkten.
Mehr Platz im Innenraum
Und der Exeo hat nicht nur die neue, sparsame Antriebskombination zu bieten. Die Seat-Designer spendierten ihrem Mittelklasse-Modell vor allem durch eine rundlichere, weniger aggressiv wirkende Front und neue Rückleuchten in LED-Optik eine eigenständigere Optik und eliminierten zudem einen bisherigen Kritikpunkt: Durch eine Neukonstruktion der Rückbank und Überarbeitung der Rückenlehnen der Vordersitze wuchs der Innenraum bei gleich gebliebenen Außenmaßen um 4,4 Zentimeter. Das klingt nach wenig, ist in der Praxis aber viel. Und so bekommen jetzt selbst größer gewachsene Menschen im Fond genügend Knie- und Kopffreiheit.
Neue, hochwertigere Materialien sowie haptisch angenehme Oberflächen ergeben ein recht elegant wirkendes Interieur, wobei die Passgenauigkeit ebenfalls nichts zu wünschen übrig lässt. Unverändert blieben Instrumentierung, Bedienung und Ergonomie, die allesamt bislang keinen Anlass zur Kritik gegeben hatten. Auch beim gut zugänglichen Kofferraum, der sich beim ST bei einer Zuladung von knapp 500 Kilogramm von 442 auf bis zu 1.354 Liter erweitern lässt, gab es keine Änderungen.
Geringer Verbrauch bei manierlichen Fahrleistungen
Das macht den Exeo auch als Familien-Fahrzeug interessant, zumal das 4,67 Meter lange Fahrzeug ein angenehmer, laufruhiger Gleiter auf der Autobahn ist. Auf kurviger Strecke ist er jedoch ebenso in seinem Element – besonders, wenn man den Automatik-Modus von D auf S (Sport) stellt. Dann erreicht man zwar nicht mehr ganz den Normverbrauch von 5,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer, doch man bleibt immer noch klar unter sieben Litern.
Angeboten wird der Exeo mit 2.0 TDI und Siebenstufen-Multitronic in den Versionen Reference (ab 29.490 Euro), Style (ab 31.090 Euro) und Sport (ab 32.890 Euro). Für den ST-Kombi müssen jeweils 900 Euro hinzugerechnet werden. Da die Serienausstattung umfangreich ausgefallen ist, ergibt sich hier ein interessantes Angebot.
qat/dapd