[Feature] Neuer Nissan Cube – Der Kleinwagen-Würfel

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Mit einem kastigen und ungewöhnlich konzipierten Kleinwagen will Nissan nun auch hierzulande seine Modellpalette verstärken. Sein Name: Cube – der Würfel. Sein besonderes Kennzeichen: die scheinbar fehlende C-Säule auf der rechten Seite. Sein Charakter: cool-durchgestylt.

Bereits seit 1998 fährt der Cube auf heimischem Terrain Erfolge für die japanische Marke ein. Bis heute haben sich mehr als 900 000 Kunden für den 3,98 Meter langen und 1,67 Meter hohen Viertürer entschieden. Die dritte Generation wurde deshalb von Anfang an so konzipiert, dass sie auf dem Weltmarkt angeboten werden kann.

Das größte Problem bei dieser Erweiterung des Verkaufsterrains war die asymmetrisch gestaltete Hecktür. Die massiv ausgeführte C-Säule war bei den bisher angebotenen japanischen Rechtslenker-Versionen natürlich auf der rechten Seite. Links hingegen zog sich ein Fensterband über die Hecktür, um eine schmale, nach oben führende Stütze herum bis ins abgedunkelte hintere Seitenfenster hinein. Für alle links lenkenden Autofahrernationen ein Ding der Unmöglichkeit, denn so hätte der Holm an entscheidender Stelle die Sicht nach hinten massiv eingeschränkt. Deshalb entwickelten Nissans Techniker und Designer nun für den Rechtslenker-Markt eine spiegelsymmetrische Version mit bester Sicht nach hinten zum Fahrbahnrand.

Die optische Täuschung der Heckpartie macht den Wagen ebenso wie die Würfel-Form und die bullige Schnauze zu einem echten Hingucker. Kaum ein Betrachter, der diesem Auto nicht hinterherstarrt – auch wenn er sicher nicht unbedingt gleich die Gedanken des Designers realisiert. John Sahs hatte bei der Gestaltung des Gesichts nämlich eine Bulldogge mit Sonnenbrille im Sinn: «Sie erweckt Vertrauen und ist trotzdem charming.»

Wie auch immer – insgesamt wirkt die Bulldogge mit Sonnenbrille sehr harmonisch. Außen dank eines raffinierten Wechsels aus rechtwinkligen Formen und abgerundeten Flächen. Innen aufgrund der sehr luftigen und selbst an grauen Tagen lichtdurchflutet anmutenden Atmosphäre. Dazu trägt insbesondere das serienmäßige Panoramadach bei. Bei Bedarf schützt eine dreiteilige Jalousie nach Art japanischer Papierfenster vor zu viel Sonneneinstrahlung.

Überhaupt hat sich Nissan sehr bemüht, den Innenraum des Neulings zu einer Wohlfühlzone zu machen. Dafür sprechen die wertig wirkenden, gut verarbeiteten Materialien ebenso wie die zahlreichen Ablagen und das sehr modern gestaltete Armaturenbrett. Die Sitze haben richtige Federn unter die komfortable Polsterung bekommen – der Lieblingssessel stand Pate. Dem Seitenhalt allerdings ist das nicht unbedingt zuträglich. Dafür punktet die Rückbank mit Funktionalität: Die Lehnen lassen sich in sechs unterschiedlichen Positionen feststellen, und die komplette Bank kann um bis zu 240 Millimeter in der Länge verschoben werden. Das Kofferraumvolumen steigt so von 255 auf 403 Liter. Werden dann noch die Lehnen vorgeklappt – die Sitzflächen sind fest verankert -, wächst der Stauraum auf maximal 1563 Liter. Allerdings muss eine hohe Ladekante überwunden werden, um Einkauf oder Gepäck zu verstauen. Eine kleine Entschädigung für solche Mühen ist die links angeschlagene Tür, die sich wie ein Kühlschrank und selbst in engen Parklücken noch gut öffnen lässt.

Auf die Reise geht der Cube wahlweise mit zwei verschiedenen Motoren aus der Renault-Nissan-Allianz. Sowohl der 1,6-Liter-Benziner – mit Fünfgang-Schaltgetriebe oder CVT-Automatikgetriebe (1500 Euro Aufpreis) – als auch der 1,5-Liter-Diesel (Sechsgang-Getriebe) leisten 110 PS. Der Benziner ist nicht unbedingt ein Ausbund an Spritzigkeit, aber das Wägelchen lässt sich damit doch recht munter und leichtfüßig in seinem Lieblingsterrain, der Stadt, bewegen. Das Fahrwerk ist passend zum Gesamtkonzept des Cube eher komfortabel denn sportlich ausgelegt. Doch die angesichts des hohen Fahrzeugschwerpunkts durchaus erwarteten Wankbewegungen bleiben aus. Ebenfalls erfreulich: der Wendekreis von nur 10,3 Metern.

Selbstbewusst ist der Einstiegspreis von 18 000 Euro. Wer sich für den Selbstzünder entscheidet, muss sogar 2000 Euro mehr ausgegeben. «Dieses Auto ist ein Statement», meint Marketingsprecher Guillaume Langle selbstbewusst, «es entscheidet sich kein einziger Kunde mehr für den Cube, nur weil er möglicherweise 17 990 Euro kostet.» Neben durchgestylter Individualität gehören bei beiden Motorisierungen ESP und sechs Airbags sowie unter anderem Klimaanlage, Tempomat und CD-Radio samt MP3- und Bluetooth-Schnittstelle mit zur Serienausstattung. Das alles, glaubt Langle, müsste reichen, um in diesem Jahr einen Absatz von 2000 Stück erzielen.

ddp/nom/mhi

Posted on Jan. 27, 2010 in MotorBlog News

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