LKW-Pionier MAN gibt Vollgas sin Südamerika und will satte 72.000 Fahrzeuge pro Jahr in Brasilien bauen – der anhaltenden Krise zum Trotz ist man beim Nutzfahrzeug-Konzern aus München äußerst optimistisch und risikofreudig. Dabei hat MAN das Brasilien-Geschäft mit Nutzfahrzeugen erst vor weniger als einem Jahr von VW übernommen.
Der Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller MAN fährt die Produktion in seinem brasilianischen Werk in Resende hoch. Künftigsollen dort 72.000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden, wie aus der Mitteilung desMünchener Dax-Konzerns vom Mittwoch hervorgeht. Im vergangenen Jahrhatte die Kapazität bei rund 50.000 Lastwagen und Bus-Chassis gelegen.“Brasilien hat die Weltwirtschaftskrise hinter sich gelassen und wird in diesem Jahr weiter wachsen. Wir sind zuversichtlich, dass auch die anderen LänderLateinamerikas sich weiter positiv entwickeln“, sagte der Chef vonMAN-Lateinamerika, Antonio Roberto Cortes. Eigenen Angaben zufolge ist MAN inBrasilien mit einem Anteil von über 30 Prozent Marktführer.
Um die steigende Nachfrage bedienen zu können, werde ab März 2010 einedritte Schicht in dem Werk eingeführt, hieß es weiter. Dazu würden in dennächsten Wochen 700 neue Mitarbeiter am Standort eingestellt. Insgesamt erhöhesich die Beschäftigtenzahl bei MAN und den an der Produktion beteiligtenZulieferern auf mehr als 5.400 Personen.
BRASILIENGESCHÄFT ARBEITET PROFITABEL
MAN hatte das Brasiliengeschäft mit schweren Nutzfahrzeugen Anfang 2009 von Volkswagen übernommen und verkauft die Lastwagen nach wievor unter dem VW-Label. Den Planungen zufolge sollen aber voraussichtlich nochin diesem Jahr auch die ersten MAN-Baureihen in Brasilien vom Band rollen.
Inmitten der schweren weltweiten Wirtschaftskrise hat sich dasBrasiliengeschäft als Gewinnbringer für die Münchener erwiesen. Durch dasspezielle Produktionssystem, das Zulieferer in hohem Maße einbezieht, arbeitetdas Werk in Resende besonders profitabel. Durch den operativen Ergebnisbeitragaus dem Lateinamerikageschäft konnte sich die MAN-Nutzfahrzeugsparte in denersten drei Quartalen 2009 knapp in der Gewinnzone halten.