[Feature] VW Caddy Maxi Life: Echte Lastenkarre mit Family-Charme

Die halbe Fußballmannschaft bitte zu mir! Der VW Caddy Maxi Life scheint nur darauf zu warten, von einer ganzen Gruppe ballverrückter Jugend-Spieler bevölkert zu werden. Mit sieben Sitzen und einem robusten, aber freundlichen Innenleben wird aus dem Nutzfahrzeug eine familien- und alltagstaugliche Alternative zu Großraumlimousinen.

Als Kastenwagen oder Kombi hat sich der Caddy schon seit Jahren einen Stammplatz bei Handwerkern, Kurierdienstfahrern oder Gartenbauern gesichert. Auch die Pkw-Variante, der Caddy Life, erfreut sich beständiger Beliebtheit, wie in diesem Jahr ein Zulassungsplus von 73 Prozent dokumentiert. Mit der Maxi-Variante schloss Volkswagen die Lücke zwischen der Normalversion und dem Transporter, dem T5. Die Karosserie des Caddy ist dafür um 47 Zentimeter auf nun knapp 4,90 Meter angewachsen. Zwei Drittel des Größenwachstums sind auf den verlängerten Radstand (gut drei Meter) zurückzuführen. Das andere Drittel haben die Designer dem Kofferraum zugeschlagen. Das sorgt für ausgewogene Proportionen – und jede Menge Platz.

Die Passagiere in der zweiten Reihe haben aufgrund des langen Radstands viel Beinfreiheit, können es sich richtig bequem machen. Auf den beiden Plätzen dahinter sitzt man ebenfalls noch ganz ordentlich. Lediglich die Knie müssen etwas stärker gebeugt werden. Dank der Klapptechnik der zweiten Reihe und einem Einstieg durch die praktischen Schiebetüren rechts und links gelangen selbst Erwachsene problemlos ganz nach hinten. Die Fenster dort sind allerdings verhältnismäßig klein und lassen sich nur dann öffnen, wenn man 369 Euro in Ausstellfenster investiert hat. In der zweiten Reihe kann nur ein Teil der Scheibe zur Seite geschoben werden. An dieser Stelle wird in den meisten klassischen Vans mehr Komfort geboten.

Doch alles in allem gibt es davon genug. Die Sitze sind gut gepolstert, das Armaturenbrett ist übersichtlich gestaltet, alle Bedienelemente liegen da, wo man sie erwartet. Und natürlich ist das Topmodell Life – wie es sich für ein richtiges Familienauto gehört – im Gegensatz zu den Caddy-Kastenwagen innen voll verkleidet.

Zu den Problemzonen des VW gehört die mächtige Heckklappe. Sie schwingt zwar wunderbar weit auf, und auch der Zugang zum Ladeabteil mit seinen hohen Wänden ist so breit, dass selbst ein Einkauf im Möbelhaus üppiger ausfallen kann. Doch die große Türfläche besitzt ein stattliches Gewicht. Dieses mehrfach am Tag nach unten zu ziehen und ins Schloss zu drücken, ersetzt so manchen Gang ins Fitnessstudio.

Pluspunkte sammelt der Caddy Maxi mit seiner niedrigen Ladekante. Mit einer Höhe von nur 58,5 Zentimetern schont sie den Rücken beim Verstauen von Koffern, Sporttaschen und Einkäufen. Von all dem passt jede Menge in das Ladeabteil. Bei voller Bestuhlung steht ein Stauraum von 380 Litern unter der Hutablage zur Verfügung. Bis unters Dach sind es 530 Liter. Um noch mehr Platz zu gewinnen, können die Lehnen der hintersten Rückbank vorgeklappt werden. Wem das dann noch immer nicht reicht, der kann die Rückbank ausbauen. Der Lohn der Arbeit ist ein Kofferraum, der dann 1350 Liter schluckt. Der letzte Schritt zur Vergrößerung des Ladeabteils ist, die Sitze in Reihe zwei zweifach zu klappen. Mit dann 3700 Litern lässt sich durchaus ein kleinerer Umzug bewerkstelligen.

Mehr Größe und mehr Zuladung vertragen mehr Motorleistung. Speziell für die Maxi-Version des Kastenwagens hat Volkswagen den aus anderen Modellen bekannten Zweiliter-Diesel (140 PS) ins Angebot aufgenommen. Drehmomentstark und bis zu 186 Stundenkilometer schnell spielt der Vierzylinder vor allem dann seine Trümpfe aus, wenn der Maxi voll beladen bewegt wird. Dann genehmigt sich der Diesel ein wenig mehr Futter als im normalen Alltagsbetrieb, und so pendelt der Verbrauch bei 7,9 Litern auf 100 Kilometern. In Sachen Fahrverhalten bleibt der Caddy mit Starrachse und Blattfedern seiner Nutzfahrzeugherkunft treu. Geschmeidig ist anders. Bis auf ein verschmerzbares Poltern über Bodenwellen gibt es am Komfort aber dennoch nichts wirklich zu bemängeln.

Kritischer ist da schon die Entscheidung des Herstellers zu sehen, selbst das leistungsstärkste Aggregat der Motorenpalette nur gegen einen Aufpreis von 446 Euro mit ESP auszustatten. Für Kopf- und Seitenairbags müssen zum Grundpreis noch weitere 171 Euro ausgegeben werden. Überhaupt ist die Liste der kostenpflichtigen Zusatzausstattung recht lang. Seien es Schubladen unter den Sitzen (46 Euro), eine Multifunktionsanzeige (190 Euro), eine Gepäckraumabdeckung (75 Euro) oder eine Klimaanlage (ab 1145 Euro) – der Weg vom Nutzfahrzeug zum Pkw mit entsprechenden Komfortmerkmalen hat offenkundig seinen Preis.

ddp/nom/mhi

Posted on Dez. 23, 2009 in MotorBlog News

One Response to “[Feature] VW Caddy Maxi Life: Echte Lastenkarre mit Family-Charme”

  1. Marion Weger Says:

    also sonderlich hübsch ist der Caddy Maxi ja nicht gerade aber eben praktisch mit familie, hunde und so weiter. und er lässt sich halt auch besser einparken und fahren als ein VW Bus …

Browse Content Tags (Back to Top)