Krise, Krise, Krise – nicht nur im Neuwagen-Sektor, sondern selbst auch auf den Schrottplätzen, die seit jeher ja als Gpoldgruben gelten sind die rosigen Zeiten erstmal vorbei: Die GildenDas Geschäft mit Stahlschrott hat in diesem Jahr erheblich unter der Wirtschaftskrise gelitten. So geht der Schrottabsatz der deutschen Stahlrecycler gegenüber 2008 nach vorläufiger Schätzung um 35 Prozent auf 20 Millionen Tonnen zurück, wie die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Umsatzzahlen für die Branche erhebt der BDSV nach eigenen Angaben nicht.
Die Einbußen beim Stahlschrott folgen damit dem erwarteten Rückgang des Stahlschrottverbrauchs in vergleichbarer Höhe auf 14,5 Millionen Tonnen sowie dem Rückgang der deutschen Stahlproduktion um 35 Prozent auf 26,1 Millionen Tonnen in den ersten zehn Monaten. Wegen der Krise sei auch bei den metallverarbeitenden Betrieben weniger Schrott angefallen, hieß es.
Als Folge geht die Zahl der Beschäftigten in der Stahlrecycling-Branche, die etwa 40 Prozent ihres Absatzes exportiert, 2009 um zwei Prozent auf 35 000 zurück. Unter Einbeziehung der Leiharbeitskräfte beläuft sich der Rückgang den weiteren Angaben zufolge sogar auf acht Prozent. Rund die Hälfte der geschätzten knapp 800 Branchenbetriebe führte Kurzarbeit ein.
Ohne die Abwrackprämie wäre die Bilanz der Branche noch schlechter ausgefallen, erläuterte BDSV-Präsident Heiner Gröger. Gleichwohl habe auch der sogenannte Schredderschrott aus den bislang abgewrackten 2,5 Millionen Altfahrzeugen nur mit Preisabschlägen verkauft werden können. Wegen des allgemeinen Preisverfalls könnten die Branchenfirmen selbst für Qualitätsschrott derzeit nur Preise wie für minderwertigen Schrott erzielen.
Für das kommende Jahr geht der BDSV zwar von leicht steigenden Schrottpreisen aus. Eine Stabilisierung des Marktes sei aber noch nicht zu erwarten, schränkte Gröger ein.
ddp.djn/fbr/mbr
Dezember 29th, 2009 at 12:17
das drama nach der abwrackprämie war doch vorprogrammiert. und dass das auch andere branchen neben der autoindistrie direkt erfasst war ja zu erwarten.