Wie die Glaskuppel eines Hubschraubers zieht sich die Frontscheibe des Citroen C3 weit über die Plätze von Fahrer und Beifahrer. Dank der sogenannten Zenith-Windschutzscheibe fühlt sich der Fahrer des kleinen Viertürers beinahe wie ein Pilot.
Ein lichtdurchfluteter und sehr großzügig wirkender Innenraum empfängt die Insassen nach dem Einsteigen. Das eigentliche Dach beginnt erst etwa auf Höhe der Vordersitzlehnen. Bis dahin: nichts als Glas. Ein Extra, für das sich 400 Euro mehr in der «Tendence-Version» (inklusive höhenverstellbarem Beifahrersitz und Deckenleuchten) wirklich lohnen. Sorge wegen blendender Sonneneinstrahlung braucht man nicht zu haben. Während man bei üblichen Schiebedächern eine Jalousie nach hinten schiebt, um den Himmel zu sehen, so zieht man das Rollo im C3 bei allzu viel Sonnenlicht nach vorne. Und wem das immer noch nicht reicht, der klappt die zusätzlichen Sonnenblenden auch noch nach unten – schon ist alles wie in einem anderen Kleinwagen auch.
Zumindest, was den Ausblick nach draußen betrifft. Denn Citroen hat sich bei der zweiten Generation des C3 viel Mühe gegeben, alles so schick wie möglich zu machen. Klavierlack und viele chromfarbene Details zieren das Armaturenbrett. Die drei Rundinstrumente sind gut ablesbar und sehr modern gestaltet. Nachts sorgen Lichtquellen, unter anderem im Fußraum, für eine angenehme Atmosphäre. Die Materialien fühlen sich hochwertig an, die Verarbeitung ist sorgfältig. Fahrer und Beifahrer sitzen auf bequemen und etwas höher montierten Sitzen mit hoch geschnittenen Lehnen. Auch hinten mangelt es nicht an Platz – soweit man das bei einer 3,94 Meter langen Karosserie erwarten kann. Nur die Sitzflächen sind etwas kurz und auf Dauer für Erwachsene deshalb nicht gerade bequem.
Zwtl: Reichlich Platz – aber eine hohe Ladekante
Nicht gerade ergonomisch ist die hohe Ladekante, die es zu überwinden gilt, wenn Tüten und Taschen in den Gepäckraum verladen werden. 300 Liter Ladevolumen sind in diesem Segment aber durchaus ansehnlich. Da passt selbst der große Koffer locker hinein. Im Bedarfsfall lässt sich die Lehne der Rückbank umklappen, um noch ein wenig mehr Stauraum zu nutzen. Dann entsteht aber leider eine Stufe im Boden.
Mit einem 120 PS starken 1,6-Liter-Benziner unter der Motorhaube geht es mit dem kleinen Franzosen erwartungsgemäß zügig voran. Durchzugsstark und sehr agil beschleunigt der Vierzylinder den 1,5 Tonnen schweren C3 bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 190. Auch im höheren Geschwindigkeitsbereich bleibt es an Bord stets angenehm ruhig. Hier macht sich das Bemühen der Citroen-Techniker bemerkbar, die Schalldämmung zu einer der besten im Segment zu machen. Aus diesem Grund wäre ein sechster Gang als Ergänzung des serienmäßigen Fünf-Gang-Getriebes also nicht unbedingt notwendig. Die zusätzliche Schaltstufe könnte aber dazu beitragen, den im Test erfahrenen Durchschnittsverbrauch von 8,4 Litern (angegeben sind 5,9 Liter) zu senken.
Zwtl: Wendig in der Stadt
Der Neukonstruktion der Hinterachse sowie einer gelungenen Abstimmung von Federn und Dämpfern ist es zu verdanken, dass die Insassen des C3 einen Großteil der Fahrbahnunebenheiten nicht spüren. Der Wagen verfügt zudem über ein gutes Handling und ist wendig in der Stadt. Da verzeiht man ihm die etwas indifferent arbeitende Lenkung und die leichte Tendenz zu Wankbewegungen der Karosserie. Beides macht sich vor allem auf zügig gefahrenen, kurvenreichen Landstraßenabschnitten bemerkbar.
Die Topmotorisierung VTi120 gibt es erst ab dem Ausstattungsniveau «Tendence». Neben ESP, elektrisch verstellbaren Fenstern und Außenspiegeln, Bordcomputer und Zentralverriegelung mit Fernentriegelung sind dann auch noch wesentliche Extras wie Kopfairbags, Klimaanlage, Tempomat, Nebelscheinwerfer, CD-Radio mit MP3-Funktion sowie Lederlenkrad im Preis ab 16.800 Euro enthalten. Ab dem nächst höherem Ausstattungspaket (plus 2.000 Euro) sorgen unter anderem eine Einparkhilfe, anklappbare Außenspiegel, getönte Seitenscheiben und 16-Zoll-Felgen für zusätzlichen Komfort.
tf/mei/dapd
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