Versöhnliche Töne aus Detroit – die Opelaner dürfen auf gütliche Einigungen hoffen. Der neue GM-Chef Ed Whitacre hat heute bei einem Treffen mit dem Opel-Gesamt-Betriebsratsvorsitzenden Klaus Franz in Detroit betont, dass der US-Autoriese General Motors „keine Konflikte mit Arbeitnehmervertretungen und Regierungen“ wolle, teilte der Opel-Betriebsrat soeben in Rüsselsheim mit.
Bei der Sanierung von Opel zeigt sich die Spitze der US-Mutter General Motors
In den Gesprächen sei es unter anderem um den weltweiten Vertrieb von Opel-und Vauxhall-Autos gegangen, aber auch um Alternativen für das von derSchließung bedrohte Werk Antwerpen oder die Umwandlung der Adam Opel GmbH ineine Aktiengesellschaft. „Die Signale sind sehr ermutigend und würden einevöllig andere Vorgehensweise von GM als bisher darstellen“, beschrieb Franz dieReaktion Whitacres auf seine Forderungen.
Die Arbeitnehmer verlangen eine unabhängige Adam Opel AG „ohne einenweiteren europäischen GM-Überbau, der das Risiko des Geldabflusses außerhalb vonEuropa mit sich bringen und damit Staatsbürgschaften unmöglich machen würde“.Die Restrukturierung der Europatochter kostet nach GM-Angaben rund 3,3Milliarden Euro. Davon sollen die europäischen Opel-Standortländer 2,7Milliarden Euro aufbringen, die Belegschaft soll sich über einen Lohnverzichtvon jährlich 265 Millionen Euro an der Sanierung beteiligen. Im Gegenzugverlangt der Betriebsrat etwa eine Mitarbeiterkapitalbeteiligung und den Ausbauder Mitbestimmungsrechte.
Whitacre habe zugesagt, den Sanierungsplan für eine erfolgreiche Zukunft vonOpel und Vauxhall gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern auszuarbeiten, hießes in der Mitteilung. Der von der US-Regierung eingesetzte Whitacre, der auchdem GM- Verwaltungsrat vorsitzt, habe die große Bedeutung der europäischen Markeund des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim erkannt. „Die nächsten Tage undWochen werden zeigen, ob den Worten Taten folgen“, sagte Franz.
Opel-Chef Nick Reilly will den Sanierungsplan bis Ende dieses oder Anfangnächsten Jahres vorlegen. Er hatte der Belegschaft vergangene Woche in Aussichtgestellt, dass alle Forderungen des Betriebsrates Teil des Vertragsabschlussessein könnten.