[Feature] [Fahrbericht] Der neue BMW X5: SUV-Gelassenheit pur

fahrbericht Der neue BMW X5: SUV-Gelassenheit pur

BMW hat den X5 aufgefrischt. Obwohl die diversen Karosserie-Retuschen nur auf den zweiten Blick erkennbar sind, wirkt der Nobel-SUV nun frischer und zeitgemäßer. Unter der Haube verrichtet ein weiterentwickelter Sechs-Zylinder-Diesel (245 PS) mit zehn PS mehr Leistung seine Arbeit, gepaart mit einer komfortabel abgestimmten Acht-Stufen-Automatik. Diese Kombination sorgt dafür, dass die Verbrauchswerte mit durchschnittlich knapp zehn Litern ebenfalls zeitgemäßer ausfallen. Wer allerdings meint, sportive Attitüden ausleben zu müssen, der bekommt an der Tankstelle prompt die Quittung – wobei die fahrdynamischen Eigenschaften des X5 solchem Treiben kaum Grenzen setzen.

Falls gewünscht zirkelt der BMW um Kurven und Hütchengassen mit Geschwindigkeiten, die vor einigen Jahren nur Sportwagen erreichten. Selbst dabei bleibt der Wagen stets ruhig, gelassen und problemlos beherrschbar. Nutzt man diese Charakterstärken im Alltag, überträgt sich die höchst entspannte, gelassene und souveräne Fahrweise auch auf den Fahrer. Sportlich und komfortabel: BMW gelingt der Spagat im X5 nahezu perfekt. Und wer sich im Gelände bewegt, wo sich die Mehrzahl dieser Fahrzeuge niemals aufhält, findet dank mannigfaltiger Fahrhilfen ebenfalls keinen Anlass zur Klage.

Ein dementsprechend hohes Niveau strahlt auch der Innenraum aus. Materialwahl und Verarbeitung präsentieren sich makellos und im bekannten Look des Hauses. Selbst wer den nicht kennt, findet sich im X5 ohne großes Studium der Betriebsanleitung zurecht. Als besonders angenehm erweist sich das Head-up-Display, das beispielsweise Navigationsanweisungen, Geschwindigkeit und – in Verbindung mit einer Verkehrszeichenerkennung – selbst Tempolimits ins Sichtfeld des Fahrers projiziert. Diverse elektrische Helferlein erleichtern zudem die Arbeit des Fahrers. Lenkrad und Sitze sind elektrisch einstellbar und mit einer Memory-Funktion verknüpft. Der Scheibenwischer wird über einen Regensensor gesteuert. Fahr- und Fernlicht werden automatisch ein- und ausgeschaltet.

Die Rundumorientierung ist beschränkt

Bis ins Detail sehr edel verarbeitet, mit Zierleisten aus Wurzelholz und mit Leder überzogenen Verkleidungen, strahlt der Innenraum Luxus aus. Aufgrund der gegenüber Limousinen geringfügig höheren Sitzposition hat man einen etwas besseren Überblick auf das Verkehrsgeschehen, allerdings nur eine beschränkte Rundumorientierung. Ein Manko, das die Rückfahrkamera zudem nur bedingt wett macht.

Vier Personen finden im X5 bequem und komfortabel Platz, wobei der BMW in der zweiten Reihe dank einem flacheren Mitteltunnel viel Fußraum offeriert. Der mittlere Sitz im Fond ist für längere Touren hingegen zu schmal geraten. Dank der wenig geneigten Seitenscheiben erfreut man sich eines großzügigen Raumgefühls. Lange Strecken machen so Spaß.

Hinter der zweiteiligen X5-Heckklappe findet man bis zu 1.750 Liter Kofferraum. Den zu nutzen ist jedoch angesichts seiner Tiefe und der Höhe der Ladekante (81 Zentimeter) nicht ganz einfach.

Der X5 ist ein teures Vergnügen

Dem komfortablen Gesamtcharakter entspricht das Fahrwerk. Der X5 durchfährt sowohl lange wie kurze Bodenwellen gelassen, ohne dass seine Insassen mit harten Schlägen traktiert werden. Lediglich grobe Unebenheiten werden bisweilen spürbarer überrollt. Auf Komfort wurde auch bei der Lärmbekämpfung Wert gelegt: Der Geräuschpegel im Innenraum bleibt angenehm niedrig. Selbst bei Autobahntempo halten sich Windgeräusche in Grenzen, ebenso wie die akustische Präsenz des Diesels. Für die Insassensicherheit wird so gesorgt, wie es der Stand der Technik möglich macht – bis hin zu einem automatischen Notrufsystem. Dieses stellt bei Auslösen des Airbags oder bei Betätigen der am Dachhimmel angebrachten Notruftaste automatisch eine Sprechverbindung zur BMW-Service-Zentrale her.

Absolut betrachtet ist der BMW X5 ein teures Vergnügen (Grundpreis des Testwagens: 54.200 Euro). Und das bleibt er auch Zeit seines Lebens, denn die Unterhaltskosten sind trotz des vergleichsweise moderaten Dieselkonsums recht hoch. Doch wer sich in dieser Fahrzeugklasse bewegt, muss bei den Konkurrenten von Audi, Mercedes oder Range Rover ebenfalls tief ins Portemonnaie greifen.

tf/mei/dapd

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Posted on Nov. 3, 2010 in MotorBlog News

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