Die Empörung dürfte mächtig groß sein heute in Rüsseelsheim. Denn der US-.Autoriese GM bittet die Opel-Belegschaft in Deutschland zur Kasse.
Die deutschen Opel-Mitarbeiter sollen nach den Vorstellungen des Mutterkonzerns General Motors (GM) die Hauptlast des fest vom US-Konzern einkalkulierten Sparbeitrags der Arbeitnehmer von insgesamt 265 Millionen Euro pro Jahr tragen. Wie aus dem vorläufigen Konzept des Konzerns hervorgeht, das dem «Handelsblatt» (Freitagausgabe)vorliegt, wollen die Amerikaner allein von den deutschen Mitarbeitern, die etwa die Hälfte der Belegschaft in Europa ausmachen, etwa 177 Millionen Euro an Einsparungen einsammeln Das soll zum Beispiel durch den Wegfall von übertariflichen Leistungen geschehen.
Knapp 70 Prozent des Sparbeitrags sollen damit allein von den rund 25.000 Beschäftigten in Deutschland kommen. Die Belegschaft hatte dem abgewiesenen Opel-Interessenten Magna bereits Zusagen über ein Sparpaket von 265 Millionen Euro gegeben, diese aber von dem Eigentümerwechsel zum austro-kanadischen Zulieferer abhängig gemacht.
Im Rahmen der Restrukturierung nimmt GM überdies eine rasche Schließung des belgischen Werkes Antwerpen ins Auge. Wie aus dem mit «streng geheim» deklarierten GM-Plan hervorgeht, ist eine Schließung des Werks im ersten Halbjahr 2010 beabsichtigt. Es werde allerdings noch nach einem Ersatz für den auslaufenden Astra-Auftrag in Antwerpen gesucht, weshalb eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen sei, heißt es in den Unterlagen, die der Bundesregierung übersandt wurden.
ddp/arh