Vor der Entscheidung bei Daimler über die künftigen Produktionsstandorte der C-Klasse hat die Belegschaft im Werk Sindelfingen einen Appell an den Vorstand gerichtet. Bei einer Betriebsversammlung am Montag in Sindelfingen forderten mehrere Redner das Management auf, die Produktion in Sindelfingen zu belassen. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrates nahmen rund 10 000 Beschäftigte an der Versammlung teil.
Nach Schätzungen des Betriebsrats wären rund 3000 Arbeitsplätze in Sindelfingen gefährdet, wenn die Produktion ab 2014 wie erwogen vor allem in die USA verlagert würde. Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm betonte, die Produktion der C-Klasse sei für die Beschäftigung am Standort Sindelfingen von zentraler Bedeutung. Er forderte den Vorstand auf, ein klares Konzept vorzulegen, aus dem hervorgehe, dass in Sindelfingen keiner Angst um seinen Arbeitsplatz haben müsse. Ohne die C-Klasse-Fertigung gehe dies nicht.
Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Werk Sindelfingen, Ergun Lümali, hob hervor, dass sich die Beschäftigten in der Vergangenheit immer wieder kooperativ verhalten hätten, um die C-Klasse-Produktion am Standort zu sichern.
Der Daimler-Vorstand will Medienberichten zufolge am Dienstag über die künftigen C-Klasse-Standorte entscheiden. Als neuer Standort ist das US-Werk Tuscaloosa in Alabama im Gespräch. Der Betriebsrat hat für Dienstag in Sindelfingen Protestkundgebungen in allen drei Schichten angekündigt. ddp.djn/two/mbr