MAN: Schmiergeld-Skandal kann 300 Mio kosten

Bayrischer LKW-Riese in allerhöchste Finanz-Not: Wie heute morgen die «Süddeutschen Zeitung» berichtet, könnte der Schmiergeld-Skandal beim Lastwagen-Bauer MAN mit bis zu 300 Millionen Euro zu stehen kommen.

Wie die Münchner Zeitung berichtet, soll der Konzern zu einem satten Bußgeld verdonnert werden und zudem Steuern nachzahlen müssen. Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch soll mehrere Vorstandsmitglieder zum Rücktritt gedrängt haben, berichtet das Blatt in seiner Montagausgabe.

MAN verhandelt dem Bericht zufolge derzeit mit der Münchner Staatsanwaltschaft über das Bußgeld, mit dem sie die Korruptionsaffäre ahnden will. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hat das in München ansässige Unternehmen von 2001 bis 2007 in mehr als 20 Ländern Regierungen und Geschäftspartnern bestochen, um Großaufträge vor allem für Busse, aber auch für Lkw zu erhalten. In einem internen Bericht bei MAN werden die fragwürdigen Zahlungen mit 50 bis 80 Millionen Euro beziffert. Nach Angaben eines Insiders könnte sich die endgültige Größenordnung auf 100 Millionen Euro und mehr belaufen. MAN will dem Aufsichtsrat auf der nächster Sitzung am 11. Dezember die Ergebnisse eigener Ermittlungen vorlegen.

Mit dem geplanten Bußgeld will die Staatsanwaltschaft die bei den illegal erlangten Aufträgen erzielten Gewinne abschöpfen. Diese könnten bis zu 250 Millionen Euro betragen, sagten nach Angaben aus Konzernkreisen Vertreter der Staatsanwaltschaft bei Gesprächen mit MAN. Der Konzern schätzt die Profite, die bei den durch Schmiergeldzahlungen erhaltenen Aufträgen erzielt worden sein sollen, deutlich niedriger ein, schreibt die Zeitung weiter. MAN wolle deshalb versuchen, ein erheblich milderes Bußgeld auszuhandeln. [tf/mot/ddp]

Posted on Nov. 30, 2009 in MotorBlog News

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