Mächtig veräppelt fühlt sich der Chef der „Äppelwein“-Region Hessen von amerikanischen Auto-Riese GM: Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) ärgert sich über die Informationspolitik der Opel-Mutter General Motors (GM). GM weise zwar darauf hin, dass die derzeit kursierende Zahl von einem Abbau von 2500 Arbeitsplätzen im Opel-Werk Rüsselsheim nicht korrekt sei, «es gibt aber auch keine andere», sagte Koch am Donnerstag in Wiesbaden.
Es sei «sehr bedauerlich», dass es nun eine «erneute Verunsicherung» über die Planungen von GM gebe. Er sprach von einem «ungewöhnlichen Weg der Informationspolitik».
Ein Abbau von 2500 Arbeitsplätzen «wäre für uns inakzeptabel», sie entspreche zudem nicht den Verabredungen, betonte Koch. Es sei nun «an der Zeit», dass GM einen «präzisen, nachvollziehbaren Plan» für die Zukunft Opels vorlege. Koch sagte ferner, der kommissarische Europachef von GM, Nick Reilly, habe bei seinem Besuch in Wiesbaden am Mittwoch davon gesprochen, in Rüsselsheim könnten 1400 bis 1600 Arbeitsplätze in Gefahr sein.
«Diese Pläne kennen wir», betonte Koch. Es sei «unzumutbar», wenn dauernd neue Zahlen genannt würden. Die Aussagen einer Geschäftsführung müssten belastbar sein, forderte er. Möglicherweise bestehe der Unterschied in den nun kursierenden Zahlen in der Zahl der Ingenieursplätze in der Entwicklungsabteilung. Eine Streichung an dieser Stelle wäre «nicht logisch», zudem erwecke das Management «uns gegenüber den Eindruck, dass es diesen Abbau auch nicht geben wird.» Er habe aber «wenig Interesse daran, Detektiv zu spielen», betonte Koch.
Koch sagte, er erwarte, dass das Unternehmen schnellstmöglich mit den Arbeitnehmern spreche und sich mit diesen einige. Er habe «großes Verständnis dafür, dass der Betriebsrat im Augenblick ein bisschen ungehalten ist», fügte er hinzu.
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