Das Geschacher um den Stellenabbau in den deutschen Opel-Standorten und die damit verbundenen Unsicherheiten für die Opel-Belegschaft geht weiter. Kurz vor der Bekanntgabe der GM-Pläne für dieeuropäischen Opelwerke hat der Bochumer Betriebsrat bisherige Planzahlen mit 2.200 Stellenverlusten als zu hoch bezeichnet. „Das muss weniger werden“, sagteder Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel am Mittwoch in Bochum der DeutschenPresse-Agentur dpa. Am Nachmittag will GM-Europachef Nick Reilly Einzelheitenbekanntgeben. „Wir werden die Zahlen zur Kenntnis nehmen. Akzeptieren werden wirsie nicht“, sagte Einenkel. „Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen.“ Wenn esnicht anders gehe und Stellen gestrichen werden, dürfe es zumindest keinebetriebsbedingten Kündigungen geben.
In Bochum war nach dem Konzept von Magna die Streichung von 2.045 der 6.000Stellen vorgesehen. Diese Zahl wurde auf 2.200 korrigiert. Hinzugekommen sindrund 50 Stellen in der Verwaltung und 100 Stellen von Ex-Opelanern inPartnerbetrieben, die ein Rückkehrrecht haben. Unklar ist auch noch, wie vieleAutos und welche Modelle künftig in Bochum gebaut werden sollen. Bisher werdenim Revierwerk der Kompaktvan Zafira und Astra-Modelle gebaut. Hier hoffen dieBochumer auf die neuen Modellreihen ab etwa 2011. Außerdem werden Getriebe undAchsen gefertigt sowie von einem internationalen Teilezentrum aus Komponentenverschickt.
BIS ZU 9.500 WENIGER STELLEN IN EUROPA
General Motors will bei der Sanierung von Opel 9.000bis 9.500 Stellen in Europa abbauen. Die Produktionskapazität solle um 20Prozent reduziert werden, hatte Reilly am Mittwoch nach einem Treffen mit demhessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) in Wiesbaden gesagt. Über dieZukunft der Werke in Eisenach und im belgischen Antwerpen wollte sich Reillyerst nach den Gesprächen mit den Arbeitnehmern am Nachmittag äußern.
Am Stammsitz in Rüsselsheim sollen ähnlich viele Arbeitsplätze wegfallen wieim Konzept von Magna vorgesehen. Genaue Zahlen wollte Reilly nicht nennen. Nachdem Konzept von Magna sollten in Rüsselsheim zwischen 1.000 und 2.000 der rund15.000 Stellen gestrichen werden.