[Feature] Hyundai Santa Fe: Der Familien-Freund

Feature Hyundai Santa Fe Familien Freund 7-SitzerAuf den ersten Blick wirkt der Hyundai Santa Fe vor allem riesig. Dabei ist der 4,66 Meter lange und 1,89 Meter breite Geländegänger kaum größer als die Mittelklasse-SUVs aus süddeutschen Gefilden oder Japan. Bei näherem Kennenlernen entpuppt sich der Koreaner denn auch schnell als angenehmer Be-Gleiter durch den Alltag.

Im Januar dieses Jahres hat die aktuelle Santa-Fe-Generation ihr Debüt gegeben. Im Zuge der Überarbeitung ist die Länge des großen Hyundai tatsächlich um 18 Zentimeter gewachsen. Der erste Eindruck von Größe kommt also nicht von ungefähr. Gleichzeitig wurden aber auch die äußeren Züge stark geglättet. Das Ergebnis: Der Santa Fe ist im Rahmen der Möglichkeiten eines Geländewagens durchaus als schnittig zu beschreiben – ohne dass ihm an den richtigen Stellen die «Muskeln» fehlen würden.

Vom Längenwachstum und einem Radstand von 2,70 Metern profitieren vor allem die Passagiere. Bis zu fünf Reisende können sich über viel Bein- und Kopffreiheit freuen. Dazu kommt bereits in der Grundausstattung «Comfort» (ab 32 640 Euro) eine sehr hochwertige Atmosphäre im Innenraum. Die Armaturentafel im Edelholz-Look ist klar strukturiert und bei jeder Art von Beleuchtung gut ablesbar. Die Handgriffe zur Bedienung von Klimatisierung, CD-Radio oder – wenn vorhanden – Navigation sind schnell verinnerlicht. Alles findet sich da, wo man es erwartet. Zahlreiche Chromelemente sorgen für zusätzlichen Glanz. Die Frontsitze erweisen sich als ebenso großzügig wie bequem geschnitten. Lediglich an Seitenhalt mangelt es etwas. Der Fahrersitz ist ebenso höhenverstellbar wie das Lenkrad. Letzterem fehlt jedoch eine Möglichkeit zur Längsverstellung. Erfreulich hingegen sind die zahlreichen Ablagefächer für Handy, Wasserflasche und Schlüssel. Ob in den Türen oder im Mitteltunnel – jeglicher Krimskrams lässt sich verstauen.

Mit einem Fassungsvolumen von 528 Litern und einer Zuladung von bis zu 690 Kilo kann im Santa Fe selbst großes Gepäck mit auf die Reise gehen. Allerdings muss beim Einladen eine fast hüfthohe Ladekante überwunden werden – das freut den Rücken gar nicht. Ein großer Griff an der rechten Seite der Heckklappe lässt zunächst vermuten, dass es sich um eine links angeschlagene Tür handelt – doch die Klappe schwingt weit und leicht nach oben auf.

Ist alles verstaut, kann es losgehen. Der neue, 197 PS starke 2,2-Common-Rail-Diesel ist eine gute Wahl, um mit dem Santa Fe unterwegs zu sein. Er zeigt sich antritts- und durchzugsstark, verrichtet seine Arbeit angenehm zurückhaltend. Außer beim Anlassen oder bei kurzfristigen Beschleunigungsmanövern bleibt der Sound des Selbstzünders stets im Hintergrund. Selbst bei schnellen Fahrten auf der Autobahn kann man über die Freisprecheinrichtung noch mühelos telefonieren.

Weniger zurückhaltend bleibt das Aggregat indessen beim Spritverbrauch. In den Papieren des Vierzylinders (EU-5-Norm und Partikelfilter) stehen zwar 6,3 Liter – im Alltag werden es aber bei einem Mix aus Lang- und Kurzstreckenfahrten im Durchschnitt zwei bis drei Liter mehr. Selbst unter Berücksichtigung des Gewichts von fast zwei Tonnen und der Stirnfläche ist das nicht wirklich sparsam. Da bringt auch der sogenannte «Eco-Mode» der nahezu ruckfrei arbeitenden Sechsgang-Automatik nur wenig Entlastung.

Tadellos hingegen ist die Abstimmung des Fahrwerks des Fronttrieblers: Es ist weder zu weich noch zu hart. Querrillen und Unebenheiten der Straße werden geschluckt, bevor sie die Passagiere stören könnten. Einzig die Lenkung könnte bei schnellen Fahrten etwas direkter sein. Dieses Manko ist in der Stadt Nebensache. Hier erweist sich der Santa Fe als überraschend wendig. Nie kommt man sich störend oder aufgrund der Größe unbeholfen vor – abgesehen von der Parkplatzsuche.

Front-, Seiten- und Kopfairbags gehören ebenso zur Serienausstattung wie ABS, ESP, Alarmanlage und Isofix-Kindersitzbefestigung. Mit an Bord sind zudem elektrisch bedienbare Außenspiegel und Fensterheber vorne wie hinten sowie Zentralverriegelung mit Funk-Fernbedienung, Klimaanlage und ein Radio-CD-System mit AUX/USB-Anschluss samt sechs Lautsprechern.

Soll die Fahrt gelegentlich über unbefestigte Straßen gehen, dann steht dafür eine Allradantriebs-Variante (2000 Euro) zur Wahl. Und in der freien Wildbahn wirkt der geländetaugliche Hyundai dann auch gar nicht mehr so riesig.

tf/mei/ddp

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Posted on Aug. 18, 2010 in MotorBlog News

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