Die Typenbezeichnung führt ein wenig in die Irre: Wo S 63 AMG draufsteht, ist nicht mehr S 63 AMG drin. Denn die Mercedes-Tochter ersetzt in der neuen Generation das bisherige V8-Triebwerk mit einem Hubraum von 6,2 Litern durch einen 5,5-Liter-V8-Motor. Die Spritsparbemühungen machen eben auch vor dem Hochleistungssegment nicht halt.
Doch die Reduzierung des Hubraums ist kein Nachteil – eher im Gegenteil: Das neue Kraftwerk des Großen aus Affalterbach ist das erste mit strahlgeführter Benzin-Direkteinspritzung, Biturboaufladung und Start-Stopp-System. Der neue Antriebsstrang bietet in Zusammenarbeit mit einem Siebengang-Sportgetriebe bessere Werte bei Verbrauch und Fahrleistungen.
Das neue Aggregat hat in Sachen Performance spürbar zugelegt. Sorgte bisher ein 525 PS starker Achtzylinder-Saugmotor für mächtig Dampf unter der Haube, legt der neue Biturbo-Benzindirekteinspritzer mit nunmehr 544 PS noch einmal nach. Antritt und Durchzug im neuen S 63 AMG (mit kompletter Ausstattung 143 752 Euro) sind geradezu gnadenlos – dank der doppelten Turboaufladung noch agiler, noch bissiger. Das Ganze wird mit einem faszinierenden Sound untermalt, der Benzinblütigen wohlige Schauer beschert. Mehr kann man von einem auf ein Höchstmaß an Sportlichkeit ausgelegten Auto kaum erwarten.
Und doch ziehen die AMG-Entwickler noch einen weiteren Trumpf aus dem Ärmel: «Wir haben den Verbrauch gegenüber dem Vorgängermodell um mehr als 25 Prozent reduziert, kommen jetzt auf durchschnittlich 10,5 Liter, was einem CO2-Ausstoß von 244 Gramm entspricht», sagt Ola Källenius, der neue Geschäftsführer der Mercedes-AMG. Zugegeben, das sind Papierwerte – doch die Sparpolitik dürfte auch im Alltag ihre Wirkung zeigen. Generatoren-Management, Start-Stopp-Funktion, Vollaluminium-Kurbelgehäuse, Luft-Wasser-Ladeluftkühlung sind nur einige der technischen Feinheiten, dank derer bei mehr Leistung – immerhin stieg auch das Drehmoment um 170 auf nun 800 Newtonmeter – nunmehr weniger verbraucht wird.
Das Kraftangebot wird über ein unglaublich schnell und sauber arbeitendes Siebengang-Sportgetriebe für die Hinterräder portioniert. Drei unterschiedliche Modi sind wählbar, von besonders sportlich bis besonders effizient. Das Fahrverhalten ist – wie gehabt – einfach klasse. Das gilt natürlich auch für die noch bulligere und 9400 Euro teurere Performance-Version (571 PS/900 Newtonmeter) mit einem gesteigerten Maximal-Ladedruck von 1,0 auf 1,3 bar. Die schafft den Sprint von 0 auf 100 in 4,4 statt 4,5 Sekunden (Werksangaben) und regelt auch nicht wie die etwas schwächere Variante bei 250 ab, sondern läuft in der Spitze Tempo 300.
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