Opel-Treuhandbeirat Wennemer: Opel-Rettung liegt in GM-Verantwortung

Druck vom ehemalige Opel-Treuhandbeirat Manfred Wennemer: Auch Wennemer hat sich heute deutlich gegen Staatshilfen für den Autohersteller Opel ausgesprochen. «Es kann nicht Aufgabe der Politik sein, einen einzelnen Wettbewerber zu retten», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwochausgabe). Verantwortlich für die Opel-Sanierung sei nun die US-Konzernmutter General Motors (GM).

Mit Blick auf den Verbleib Opels bei GM sagte er, dass die Chancen nun besser als mit dem ursprünglich als neuen Eigentümer favorisierten Zulieferer Magna seien. Allerdings werde es auch mit GM schwierig, «wenn es keine echte Restrukturierung gibt und wenn die Produktpalette nicht deutlich verbessert wird». Momentan sei eine Insolvenz von Opel kein Thema. Aber wenn das Unternehmen kein tragfähiges Konzept habe, «wird es spätestens in drei oder vier Jahren wieder vor der Zahlungsunfähigkeit stehen», sagte er.

Seiner Ansicht nach würden staatliche Hilfen und damit verbundene Vorgaben eine richtige Restrukturierung verhindern. «Man mogelt sich durch und hat am Ende eine Kostenstruktur, die dauerhaft nicht wettbewerbsfähig ist», sagte er. Wegen der anstehenden Wahlen in Nordrhein-Westfalen werde GM «das Geld bekommen, dass sie sich vorstellt». Dadurch würde die Neustrukturierung auf die lange Bank geschoben. «In ein oder zwei Jahren kommt das Thema Werksschließungen dann wieder», sagte er weiter.

Wennemer hatte als Vertreter des Bundes im Treuhandbeirat gegen den Verkauf an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna gestimmt. Anfang November war er von seinem Posten zurückgetreten. Er hatte dies damit begründet, dass das Gremium zu starker politischer Einflussnahme ausgesetzt sei. [tf/moto/ddp]

Posted on Nov. 18, 2009 in MotorBlog News

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