Studie: Investoren ziehen Geld aus Deutschland ab

Krise, Krise, Krise. Vermeintlicher Aufschwung-Stimmung zum Trotz ziehen neuen Studien zufolge immer mehr ausländische Investoren ihr Geld aus Deutschland ab.

Die Zahl ausländischer Investoren bei deutschen Aktiengesellschaften ist einer Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes D&Bzufolge wegen der Finanzkrise deutlich gesunken. Dabei trennten sich dieausländischen Anleger vor allem von kleineren Beteiligungen und beteiligten sichim Gegenzug immer stärker mit mehr als 25 Prozent an börsennotiertenUnternehmen. Im August habe es insgesamt 1.064 ausländische Investoren und damitrund sieben Prozent weniger als vor einem Jahr gegeben, teilte D&B am Dienstagin Darmstadt mit. 23 der 30 Dax-Unternehmen hatten im August mindestens einenausländischen Investor.

Die Zahl der börsennotierten deutschen Aktiengesellschaften fiel den Angabenzufolge in dem Zeitraum um 13 Prozent auf 1.024 – davon hatten 243 (minus 46Prozent) einen oder mehrere ausländische Investoren. Die Großanleger aus demAusland konzentrierten sich der Studie zufolge auf eine geringere Anzahl anInvestitionszielen, wollen hier aber mehr Einfluss ausüben. „Viele Investorenhaben vor allem kleine Beteiligungen abgestoßen, um zum einen an liquide Mittelzu kommen und zum anderen ihre Portfolios zu bereinigen“, sagte D&B-ExpertinMartina Neumayr.

INVESTOREN AUS GOLFRAUM

144 ausländische Investoren hielten im August den Angaben zufolge an 70Unternehmen mehr als 25 Prozent – das waren deutlich mehr als vor einem Jahr.Die meisten Investoren kamen aus den Vereinigten Staaten, die damit denbisherigen Spitzenreiter Großbritannien ablösten. Während die Zahl derGroßanleger aus den USA leicht anzog, ging sie aus dem von der Finanzkrisebesonders getroffenen Großbritannien zurück. Ebenfalls deutlich zurück ging dieAnzahl der Investoren aus Steuerparadiesen wie der Schweiz, den Kaimaninselnoder Bermudas.

Auf dem Vormarsch waren Anleger aus dem Golfraum, aus dem immer mehr Staatennach Anlagemöglichkeiten ihrer durch das Öl verdienten Milliarden suchen. Sobeteiligte sich Katar beim größten europäischen Autobauer Volkswagen und das Emirat Abu Dhabi stieg mit neun Prozent bei Daimler ein. Insgesamt gibt es bei den 30 Dax-Werten 82 ausländische Beteiligungen, diesich auf 23 Unternehmen verteilen. Die Deutsche Börse kommt alsSpitzenreiter auf zehn ausländische Investoren. Ihr folgt die Deutsche Bank mit sieben Großanlegern aus dem Ausland.

D&B Deutschland gehört zur Bisnode-Gruppe und zum weltweiten D&B-Netzwerk -nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen undFirmenbewertungen.

Posted on Nov. 17, 2009 in MotorBlog News

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