«Auf geht’s» – die Übersetzung des Modellnamens «Venga» ist Programm. Zum einen hat Kia den kleinen Van mit vielen Details ausgestattet, die zur Fahrt ins Büro ebenso einladen wie zum Ausflug mit den Kindern ins Grüne. Zum anderen deutet der spanische Name auf die europäische Herkunft des Koreaners hin.
Ob Design, Entwicklung, Produktion oder Verkauf – der Venga wurde ganz bewusst auf europäische Bedürfnisse zugeschnitten. Wesentlichen Einfluss hatte dabei das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim. Die Euro-Strategie scheint aufzugehen: Allein in diesem Jahr hat das gut vier Meter lange Auto zwei hochrangige Designpreise gewonnen, den «iF product design award 2010» und den «red dot award».
Zugegeben – ein gelungenes Design ist für die Alltagstauglichkeit eher weniger entscheidend. Doch gutes Aussehen stört dabei keinesfalls. Mittlerweile soll bei Multifunktionsfahrzeugen eben nicht mehr nur die Funktion im Vordergrund stehen. Und so ist es doch erfreulich, dass der Wagen trotz einer Breite von 1,76 Metern und 1,60 Metern Höhe so satt und nett anzusehen auf der Straße steht. Dazu trägt die nach hinten ansteigende Dachlinie ebenso bei wie das Wechselspiel von weichen Flächen und harten Kanten.
Der Radstand von 2,61 Metern schafft viel Platz im Innenraum, der sich freundlich und modern präsentiert. Viele Ablageflächen nehmen das Handy ebenso wie große Wasserflaschen oder Spielzeug auf. Die verwendeten Materialien am Armaturenträger – inklusive chromfarbener Zierringe um die Rundinstrumente oder die Bedienelemente – tragen zu einer angenehmen Atmosphäre bei. Die Stoffe der breit geschnittenen und mit hohen Rückenlehnen ausgestatteten Sitze wirken hochwertig und gut verarbeitet. Die Polsterung ist langstreckentauglich. Der Fahrer kann sich sein Gestühl dank serienmäßiger Höhenverstellung sowie höhen- und tiefenverstellbarem Lenkrad ergonomisch einrichten.
Auch die Fondpassagiere haben Variationsmöglichkeiten: Die Lehne der asymmetrisch teilbaren Rücksitzbank lässt sich in unterschiedlichen Neigungen einstellen. Zudem kann die ganze Bank um bis zu 13 Millimeter nach vorne verschoben werden. Dann ist zwar fast kein Platz mehr für die Beine, dafür steigt aber das Ladevolumen von 314 (bis Fensterunterkante) auf 552 Liter. Mit einem Handgriff und ohne Entfernen der Kopfstützen können die Rücksitzlehnen auch umgeklappt werden. Gemeinsam mit dem doppelten Laderaumboden entsteht so eine ebene Ladefläche. Ohne die Auflage und bei dachhoher Beladung fasst der Venga bis zu 1341 Liter – auf geht’s in den Baumarkt.
Sorgt dabei der 90 PS starke und sehr agile 1,4-Liter-Benziner für den Antrieb, dann schmückt das Label «EcoDynamics» den Wagen. Ein Name, der bei Kia für die jeweils schadstoffärmsten und sparsamsten Varianten einer Modellbaureihe steht. Ein energiesparendes Lichtmaschinen-Management, Leichtlaufreifen und eine Schaltpunktanzeige sind ab Werk mit an Bord. Wer mag, kann ein Start-Stopp-System (300 Euro, bei Kia «ISG» genannt) dazu bestellen. Dann geht der Motor beim Anhalten aus und springt bei einer kleinen Berührung des Kupplungspedals wieder an. Das klappt wirklich prima.
Im konsequenten Zusammenspiel mit dem nach oben oder unten zeigenden Pfeil der Schaltempfehlung bleibt der Vierzylinder bei reinem Stadtverkehr sogar häufig unter dem Normverbrauch von 6,8 Litern. Bei Langstrecken ändert sich das allerdings. Nach Aussagen von Kia sollten durchschnittlich 5,5 Liter (kombiniert 5,9 Liter) genügen, um 100 Kilometer weit zu kommen. Der Bordcomputer zeigt bei – allerdings zügiger – Fahrweise indes eher eine Acht als eine Sieben vor dem Komma an. Da fehlt dann doch ein sechster Gang, den man ab Tempo 100 gerne einlegen würde. Andererseits machen sich das exakt zu schaltende Getriebe und die Elastizität des Triebwerks positiv bemerkbar, wenn es darum geht, auf der Landstraße ein Überholmanöver zu starten.
Bei der Auslegung des Fahrwerks stellten die Techniker den Komfortgedanken in den Vordergrund – für ein urbanes Umfeld absolut passend. Bei der Sicherheitsausstattung haben die Koreaner an nichts gespart: Inklusive Kopfairbags vorne und hinten, aktiven Kopfstützen und ESP wurde an alles gedacht. Das Ausstattungsniveau Spirit (3085 Euro mehr als das Basismodell) ist durchaus reich bestückt: elektrische Fensterheber vorne und hinten, Klimaautomatik inklusive Kühlung des Handschuhfachs, Nebelscheinwerfer, Lichtsensor, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und Sitzheizung gehören dann mit zum Lieferumfang. Auf geht’s – mit dem Venga steht dieser Aufforderung so gesehen nichts im Weg.
Übersicht – der neue Kia Venga im Detail:
Hersteller:Kia
Modell: Venga 1,4l 5MT Spirit
Motor: Vier-Zylinder-Benziner
Hubraum:1396 ccm
Leistung: 90 PS/ 66 kW
Drehmoment:137 Nm bei 4000 U/min
Von 0 auf 100 km/h:16,7 Sek.
Höchstgeschw.:150 km/h
Verbrauch:5,9 l Benzin/100 km
CO2-Ausstoß:136 g/km
Kofferraum:314 – 1341 Liter
Versicherung:HP: 15 / TK: 19 / VK: 18
Grundpreis:17 240 Euro
Preis der Testversion:17 950 Euro*Herstellerangaben
tf/wat/ddp
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