Die Mission Karmann ist in Wolfsburg erstmal verschoben: Sehr zum Unmut der Belegschaft des Osnabrücker Autobauers und Cabrio-Spezialisten Karmann hat der Aufsichtsrat von Volkswagen die Entscheidung über einen Einstieg beim insolventen Autohersteller Karmann vertagt. Die Karmann-Thematik soll auf der kommenden Aufsichtsratssitzung am 20.11. besprochen werden, bestätigte ein Sprecher der Landesregierung. Hauptthema der Sitzung am Mittwoch soll dem Vernehmen nach die geplante Übernahme von Porsche durch VW gewesen sein.
Insider berichteten, dass die Karmann-Eigentümer mindestens 50 Millionen Euro fordern, während Volkswagen nicht bereit sei, mehr als 35 Millionen zu zahlen. Insbesondere Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat sich für einen Einstieg des Volkswagen-Konzerns bei Karmann stark macht. Er nahm ebenfalls an der Sitzung des Aufsichtsrats in Wolfsburg teil.
Karmann hatte am 8. April 2009 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt und den Schritt mit drohender Zahlungsunfähigkeit begründet. Momentan sind noch etwa 900 Mitarbeiter bei Karmann beschäftigt. tf/arei/ddp