Datenschutz im Auto: Autobranche unter Druck

Datenschutz im Auto: Positionspapier des VDA in der Kritik

Der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Jörg Klingbeil hat die Autohersteller aufgefordert, so wenig Daten wie möglich in vernetzten Autos zu sammeln und zu speichern. „Der Grundsatz der Datensparsamkeit bedeutet, dass im Fahrzeug nur die wirklich technisch notwendigen Daten erfasst und gespeichert werden dürfen. Die Speicherung darf nur so lange wie für den zulässigen Speicherzweck nötig andauern“, sagte Klingbeil im Gespräch mit den VDI nachrichten.

Allerdings fürchtet Klingbeil, dass die Autohersteller weit mehr Daten als notwendig speichern wollen. So kritisiert Klingbeil das Positionspapier des Verbandes der Automobilindustrie VDA, in dem der Verband eine Hierarchie von Daten einführt. „Das Positionspapier des VDA lässt eine bedenkliche Tendenz erkennen, den Personenbezug der «technischen Daten» zu negieren“, so Klingbeil. „Hier halte ich grundsätzlich die im Kraftfahrzeug anfallenden Daten für personenbezogen, weil sie sich in aller Regel zumindest dem Halter, mit weiterem Zusatzwissen sogar dem Fahrer zuordnen lassen.“

Zudem sei die Position des VDA zum Datenschutz nicht konkret genug. „Insbesondere sind die Grundsätze der Datensparsamkeit und der Zweckbindung unterbelichtet. Darüber werden die Aufsichtsbehörden mit dem VDA noch zu diskutieren haben“, so Klingbeil.

Auch im Rahmen von Werkstattservice und Produktüberwachung will Klingbeil dem Sammeln und Speichern von Daten Grenzen setzen. „Soweit möglich sind geeignete und sichere Anonymisierungs- und Preudonymisierungsverfahren zu verwenden, wobei die Datensicherheit zu garantieren ist.“

+via vdi-nachrichten.com | Foto: ADAC

Posted on März 8, 2015 in Featured, MotorBlog News

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