Eine Rettung von Opel ist nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) billiger und langfristig sinnvoller als eine Abwicklung des Autobauers. Dafür müsse der US-Mutterkonzern General Motors (GM) einen Plan vorlegen und Geld in die Hand nehmen, forderte Rüttgers in der Essener «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. Ob es neue staatliche Hilfen geben könne, hänge davon ab, wie sich GM verhalte.
Rüttgers sagte, er finde die Forderung der Gewerkschaften berechtigt, Opel in eine neue Rechtsform zu bringen, damit bei dem Unternehmen nicht permanent aus Detroit hineinregiert werde. Zugleich kritisierte er die Ablösung des Opel-Managements. Die GM-Führung in Detroit habe keine Ahnung vom deutschen Markt und sich in Machtkämpfen aufgerieben.
SPD-Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier sagte dem Blatt, die SPD erwarte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein klares Wort zu Opel in ihrer Regierungserklärung am kommenden Dienstag. «Die Kanzlerin darf sich nicht unsichtbar machen», sagte Steinmeier. Zugleich warnte er vor einer politischen Strafaktion gegen General Motors.
«Der Ärger ist das eine, sprechen muss man mit GM wegen der Arbeitsplätze in Bochum, Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach gleichwohl», mahnte Steinmeier. (tf/ar/ddp)