Motor-Wissen – Know-How für Auto-Klugscheisser #121: Heute in Epsiode Nummero #121 geht es mal wieder um das Thema Breitreifen.
Tiefer, breiter, schneller, geiler? Keinesfalls! Die Antwort ist: Breitere Reifen sind nicht immer besser.
Neuwagen werden längst nicht nur mit schmalen Standardreifen in 16 Zoll angeboten, sondern gegen Aufpreis auch mit breiteren 17- und 18-Zoll-Reifen auf Leichtmetallfelgen. Doch lohnt sich der Aufpreis?
Welche Reifenbreiten sich am besten für den täglichen Einsatz eignen, hat die Zeitschrift auto motor und sport in einem aufwendigen Vergleichstest herausgefunden. Ergebnis: In der Regel sind 17-Zoll-Reifen der beste Kompromiss.
Das Auto-Magazin hat 16-, 17- und 18-Zoll-Reifen mit einem frontgetriebenen Audi A3 und einer heckgetriebenen C-Klasse von Mercedes unter jeweils gleichen Bedingungen auf trockener, nasser Fahrbahn und bei Kurvenfahrt getestet.
Gemessen wurden Abrollgeräusch, Rollwiderstand, Bremsweg und Handling. Wie zu erwarten schlagen sich schmalere Reifen bei Aquaplaning besser als breite Schluffen, die ihre Überlegenheit auf trockener Fahrbahn ausspielen.
Doch die 16-Zöller schwächeln gegenüber den breiteren 17-Zoll-Reifen doch erheblich beim Bremsweg, der aus Tempo 80 rund drei Meter länger ist. Auch ist die Seitenführung in den Kurven schlechter.
Die Vorteile von mehr Grip, mehr Lenkpräzision und größerer Sicherheit beim Bremsen erkaufen die 17-Zöller aber überraschend nicht durch Schwächen beim Aquaplaning. So ist die Aufschwimmgeschwindigkeit der 17-Zöller beim A3 sogar leicht besser als bei den schmaleren Reifen, beim Mercedes schwimmen die 17-Zöller 1,3 km/h früher auf.
Insgesamt zeigten die 17-Zoll-Reifen bei beiden Modellen das insgesamt beste Fahrverhalten. Wer besonders auf Abrollkomfort setzt, kann beim A3 auch die vom Werk aus montierten 16-Zoll-Reifen setzen. In Sachen Leichtlauf sind sie nicht zu schlagen, haben aber nur kleinere Schwächen beim Bremsweg und Handling.
Die größte Überraschung im Test ist, dass 18-Zoll-Reifen kaum Vorteile beim Handling bieten. Auf beiden Testautos ließen sich mit Breitreifen kaum bessere Rundenzeiten herausfahren. Zwar wird das Einlenken spürbar präziser, dafür aber der Grenzbereich schmaler. Der 18-Zoll-bereifte Audi leistet sich mit Trockenbremswerten auf dem niedrigen Niveau der 16-Zoll-Variante sogar einen Ausrutscher.
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