Katerstimmung nach der GM-Absage in der deutschen Automobilbranche: Der US-Konzern General Motors (GM) wird nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer mit der Sanierung der deutschen Tochter Opel scheitern. Dadurch werde der Konzern auch selbst in seiner Existenz bedroht, sagte Dudenhöffer am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin».
«Ich glaube, General Motors hat eine Entscheidung getroffen, die selbst General Motors in den USA auf das Stärkste bedrohen wird», fügte er hinzu. «Die Amerikaner überschätzen sich einfach, die kennen das Autogeschäft in Europa nicht und glauben, sie können es drehen und werden deshalb scheitern.»
Für die rund 50 000 europäischen Opel-Beschäftigten sieht Dudenhöffer eine düstere Zukunft. «Da wird es einen großen Aderlass geben für die Beschäftigten. Ich rechne mit Werksschließungen. Antwerpen mit Sicherheit», sagte er.
Auch von den deutschen Standorten sei keiner sicher. «Ich rechne damit, dass in den nächsten Wochen die Entlassungswellen rollen», sagte er. Zudem werde Opel weitere Marktanteile verlieren. Es werde «ein langsames Sterben» in den nächsten Jahren bei Opel geben.
Der Verwaltungsrat von GM hatte sich in seiner Sitzung am Dienstag gegen den Verkauf von Opel an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna ausgesprochen. GM will nun Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall in Eigenregie sanieren. (jas/tf/ddp)