Marketing-Lyriker in der Autobranche reden gerne von Evolution, wenn sie schlichte Weiterentwicklungen charakterisieren möchten. Der Versuchung konnte wohl auch Fiat nicht widerstehen, und so wurde der Grande Punto nun in Punto Evo umgetauft. Der Punto ist seit mittlerweile vier Jahren auf dem deutschen Markt, da darf man in Sachen Erscheinung und Antrieb schon mal mit einigen Neuerungen rechnen. Entsprechend haben Fiats Techniker und Designer ihrem Bestseller – weltweit mehr als sieben Millionen verkaufte Einheiten seit 1993 – einige entscheidende Verbesserungen mit auf den Weg zu den Kunden gegeben.
Hier ist zu allererst der Innenraum, und dabei speziell der Armaturenträger zu nennen. Der Qualitätssprung ist auf Anhieb zu erkennen. Der sanfte Schwung der Formgebung und die Materialauswahl – Klavierlack, weiche Kunststoffe – harmonieren richtig gut miteinander. Dazu kommen noch neue oder vergrößerte Staufächer, die jede Menge Kleinkram und selbst große Flaschen aufnehmen.
Äußerlich ist der Punto Evo an veränderten Scheinwerfereinheiten, neu gestalteten Stoßfängern und anders gezeichneten Heckleuchten mit LED-Optik zu erkennen. Dazu jedoch muss man schon genau hingucken. Unterm Blech verborgen bietet der Italiener im 1,3-Liter-Diesel mit zwei Leistungsstufen (75 PS/15 550 Euro und 95 PS/17 500 Euro) die Multijet-Direkteinspritzung der zweiten Generation mit Start-Stopp-Technik an. Noch mehr Einspritzungen – acht statt bisher fünf pro Zyklus – ermöglichen eine optimierte Verbrennung, erläutert Fiat. Im Fahrbetrieb hängt die 75-PS-Version gut am Gas, zieht kräftig durch und ist vor allem sehr leise.
Im Dezember legt Fiat auf der Benzinerseite einen 1,4 Liter-Multiair-Turbomotor mit 105 PS und Start-Stopp-Technik nach. Das Aggregat soll bei mehr Leistung deutlich weniger verbrauchen. Einstieg ist der 1,2 Liter (65 PS) für 11 550 Euro, der trotz der Verbesserung der Ausstattung mit jetzt sieben Airbags, ESP und Tagfahrlicht preisgleich mit dem Vorgänger ist. Das alte Modell wird übrigens mit dem 1,2-Liter-Motor weiter angeboten, jetzt für 9990 Euro, und bis zum 30. November gibt es für den Evo einen Frühbucherrabatt in Höhe von 1560 Euro.
Ulrike Goldner/ddp