Bei so manchem Unfall auf der Fahrt in den Urlaub kommt das Unheil auch von hinten – in Form von Taschen, Koffern oder sonstigen Gepäckstücken. «Ist der Kofferraum kein separates Abteil, wie etwa bei einem Kombi, sollte nur dann über die Höhe der Rücksitzlehne hinaus gepackt werden, wenn ein stabiles Trenngitter oder Netz zur Verfügung steht», empfiehlt Albrecht Trautzburg vom AvD in Frankfurt am Main. Nur so sei zu verhindern, dass die Ladung im Falle eines Unfalls durch den Fahrzeuginnenraum fliege.
Alle modernen Autos weisen Zurrösen auf, an denen schwere Gepäckstücke gesichert werden können. Die notwendigen Zurrgurte sind für wenig Geld in jedem gut sortierten Baumarkt erhältlich. Der Autoclub weist darauf hin, dass bei nicht vorschriftsmäßig gesicherter Ladung und Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit bis zu 80 Euro Geldstrafe sowie drei Punkte in Flensburg drohen.
Grundsätzlich gehört schweres Gepäck nach unten und vor die Hinterachse, um den Schwerpunkt des Autos niedrig zu halten. Das Gepäck sollte sich möglichst wenig bewegen können und soweit es geht verzurrt sein. Gut geeignet zum Stopfen von Lücken sind beispielsweise Handtücher oder Strandmatten.
Ein Dachgepäckträger muss sicher befestigt werden und darf auf keinen Fall überladen sein. Vorsicht: Obwohl viele Autos zwar eine Dachlast von 75 Kilogramm und mehr zulassen, sind Dachgepäckträger oder -boxen oft nur für 50 Kilo ausgelegt. Wenn möglich sollte nur leichtes Gepäck auf dem Dach verstaut werden. So wird der Schwerpunkt des Autos nicht unnötig erhöht.
Nach dem Beladen des Autos sollten der Reifenluftdruck nach Betriebsanleitung erhöht und die Scheinwerfer nachjustiert werden. Sie könnten sonst den Gegenverkehr blenden. Bei Xenonscheinwerfern oder einer Niveauregulierung stellt sich die Leuchtweite bei beladenem Auto selbsttätig ein.
Durch das höhere Gewicht und einen möglicherweise verlagerten Schwerpunkt reagiert das Auto anders, beschleunigt langsamer und der Bremsweg wird deutlich länger. Bei Touren mit einem Dachgepäckträger muss man besonders auf Seitenwind achten. Gefahren lauern beim Überholen, auf Brücken sowie bei der Ausfahrt aus Tunneln oder Waldstücken.
[tf/mei/ddp] [Photo: topazz1963 via Flickr/cc]
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