MotorBusiness | Ford gegen strengere Grenzwerte für Lösungsmittel NMP in Lacken

 MotorBusiness | Ford gegen strengere Grenzwerte für Lösungsmittel NMP in Lacken Der US-Autobauer Ford hat sich gegen die Verschärfung der Arbeitsplatzgrenzwerte für das Lösungsmittel NMP in Lacken ausgesprochen. Der deutsche Grenzwert sei völlig ausreichend, sagte Hans Pfeil, Leiter der Abteilung Toxikologie der Ford-Werke Köln, den VDI nachrichten. Möglicherweise wird die EU für NMP den ersten Arbeitsplatzgrenzwert im Zuge der EU-Chemikalienverordnung Reach festlegen. Dabei geht es um das Lösemittel N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP), das auch in Autolacken eingesetzt wird. „NMP hat eine wichtige Funktion in vielen Lackrezepturen“, so Pfeil. Es sorge beispielsweise für die Haftung des Lackes auf Kunststoffteilen, indem es den polymeren Untergrund etwas aufraut.

Da das Lösemittel bei alten Lacken ähnlich wirkt, eignen sich NMP-haltige Rezepturen auch als Reparaturlack. Sie enthalten bis zu 1 % von dem Lösemittel, das Atemwege, Augen und Haut reizen sowie in höheren Konzentrationen Embryos im Mutterleib schädigen kann. In Deutschland gilt ein Grenzwert von 82 mg NMP/m³ Luft. Pfeil betont, „der deutsche Grenzwert genügt völlig, um Arbeiter ausreichend zu schützen“. Ein mehr als achtfach niedrigerer Wert, wie er in der EU im Gespräch ist, würde Arbeiter nicht zusätzlich schützen, aber unnötige Kosten verursachen, kritisiert Ford.

Um den diskutierten niedrigeren Grenzwert der EU einzuhalten, müsste der Autohersteller in den Lackierhallen neue Absaugeinrichtungen installieren oder auf teurere Ersatzstoffe wie Dimethylsulfoxid (DMSO) umsteigen. „Diese Substanz aber hat einen unangenehmen Geruch“, sagt Pfeil.


Posted on Jan. 20, 2014 in MotorBlog News

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