Green Motor | Daimler-Ceo Zetsche: Noch 2013 Einigung im EU-Streit um CO2-Grenzwerte

 Green Motor | Daimler-Ceo Zetsche: Noch 2013 Einigung im EU-Streit um CO2-Grenzwerte

Daimler-Chef Dieter Zetsche ist zuversichtlich, dass es „noch Ende des Jahres zu einem für Autoindustrie wie Politik und Umwelt tragbaren Kompromiss bei der Festlegung der CO2-Grenzwerte für Neuwagenflotten ab 2020 kommt“. Nach einem Bericht der Online-Ausgabe der Zeitschrift auto motor und sport geht Zetsche davon aus, dass man sich wohl auf eine multiple Anrechnung von E- und Hybridautos auf den Flottenverbrauch einigen werde.

Ein Alternativszenario wäre eine Ausnahmeregelung für größere und schwere Autos, welche die Grenzwerte ein paar Jahre später erst erfüllen müssten, sagte Zetsche laut auto motor und sport auf einer von den Stuttgarter Nachrichten veranstalteten Podiumsdiskussion mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Montagabend in der Stuttgarter Liederhalle.

Zetsche forderte „ein Ende des Teppichhandels“ bei der Festlegung solcher Grenzwerte, die nicht länger allein von der Politik, sondern zusammen mit der Autoindustrie festgelegt werden müssten. Mercedes stehe zu seiner Verantwortung für die Umwelt: „Von den 10,8 Milliarden Euro, die wir in den nächsten Jahren für Forschung und Entwicklung ausgeben, widmen wir 50 Prozent der CO2-Reduktion“, sagte der Daimler-CEO laut Bericht von auto motor und sport.

EU-Kommissar Oettinger räumte ein, dass bei dem Ringen um das Festzurren der neuen Abgasrichtlinien auch „knallharte Industriestandortpolitik gemacht werde“ – von Franzosen, Italienern und auch von der deutschen Bundeskanzlerin. „Es geht um dem Erhalt von Arbeitsplätzen in Gesamt-Europa“, so Oettinger. Selbst Zetsche äußerte Verständnis für die Verhandlungstaktik der mehr auf Klein- und Kompaktwagen fokussierten französischen und italienischen Autokonzerne, die finanziell weniger kapitalstark seien als die deutschen Premiummarken. Schon im Heimatmarkt hätten sie Probleme, auf ausreichende Stückzahlen zu kommen, vom Export ganz zu schweigen. „Ein Niedergang der französischen Autoindustrie kann auch nicht im Sinne von Herrn Zetsche sein“ ergänzte Oettinger. „Schließlich stecken auch in einem Mercedes bis zu zehn Prozent Anteil französischer Lieferanten – von den Reifen bis zu den Scheiben.“

Dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel so vehement in Brüssel für die Interessen der deutschen Autoindustrie einsetzt, kann Oettinger verstehen. „Aber“, so der EU-Kommissar, „so viel Lobbyismus kann man in dieser Position nicht alle Tage, sondern höchstens alle Jubeljahre mal machen – die Kanzlerin hat nur einen Schuss frei.“

+ Link: auto-motor-und-sport.de | Foto: MomentiMedia/MotorBlog.com

Posted on Okt. 15, 2013 in MotorBlog News

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