Harte Zeiten in Wolfsburg: Volkswagen hat im dritten Quartal 2009 deutlich weniger verdienen können als erwartet. Bei einem um zehn Prozent auf 25,9 Mrd. Euro geschrumpften Konzernumsatz ist das operative Ergebnis zwischen Juli bis September 2009 überraschenderweise um sage und schreibe 81 Prozent auf 278 Millionen Euro eingeknickt – der Abwrackprämie und eigentlich guten Verkaufszahlen bei Kleinwagen wie dem VW Polo, Seat Ibiza und Skoda Fabia zum Trotz.
Analysten hatten zwar Schlimmes erwartet für Europas größten Autobauer und mit einem Rückgang des VW-Gewinns um gut 70 Prozent auf 415 Millionen Euro gerechnet – aber an ein derart krasses Minus von 85 Prozent haben selbst die Pessimisten nicht geglaubt.
Dem düsteren Ergebnis zum Trotz: Volkswagen hält an seinem Ausblick für das weitere Gesamtjahr 2009 fest.
Im Vergleich zum Gesamtmarkt werde VW aber weiterhin besser abschneiden und weiter Marktanteile hinzugewinnen. Trotzdem würden die Umsatzerlöse vor allem aufgrund der schwächeren Absatzsituation unter denen des Vorjahres liegen, und auch das Ergebnisniveau der Vorjahre werde nicht erreicht. Nichtsdestotrotz werde VW 2009 mit einem Gewinn abschließen.
Von Januar bis September erwirtschaftete Volkswagen den Angaben zufolge ein operatives Ergebnis von 1,5 Milliarden Euro nach 4,9 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich wurden 655 Millionen Euro nach 3,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Umsatz nahm um 9,7 Prozent auf 77,2 Milliarden Euro ab.
Wie VW weiter mitteilte, sank die Produktion mit 4,4 Millionen Fahrzeugen um rund 12 Prozent unter den Vorjahreswert, während die Auslieferungen mit 4,8 Millionen Einheiten auf Vorjahresniveau lagen. Damit seien die Lagerbestände deutlich abgesenkt worden. Seinen Pkw-Weltmarktanteil habe der Konzern von 10,0 auf 11,7 Prozent ausgebaut.
Bis auf die Nutzfahrzeuge verzeichneten die einzelnen Marken in den ersten neun Monaten Absatz- und Ergebnisrückgänge. Volkswagen Pkw erwirtschaftete angesichts eines um 10 Prozent rückläufigen Absatzvolumens von 2,5 Millionen Fahrzeugen ein operatives Ergebnis von 335 Millionen Euro nach 1,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Audi verbuchte bei einem Absatzrückgang um 12 Prozent ein operatives Ergebnis von 1,2 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 2,1 Milliarden Euro. Skoda und Seat büßten beim Absatz jeweils 19 Prozent ein und blieben ebenfalls deutlich unter den Vorjahresergebnissen.
(jas mit ddp)
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