Mercedes-Benz hält den Zulassungsstopp für einige Modelle in Frankreich für rechtlich nicht zulässig. Gegenüber der Zeitschrift auto motor und sport betonte Mercedes, dass die betroffenen Modelle in allen anderen Ländern der EU eine Typzulassung besitzen. Nach EU-Recht müsse Frankreich diese akzeptieren und könne die Zulassung von Modellen wie der A- und B-Klasse nicht untersagen. „Sowohl die Mercedes A- und B-Klasse als auch der CLA und der SL besitzen eine gültige Typzulassung vom Kraftfahrt-Bundesamt“, sagte ein Mercedes-Sprecher der Zeitschrift. „Diese gilt grundsätzlich europaweit und ist in allen europäischen Märkten behördlich registriert.“
Derzeit verhandelt Mercedes mit den französischen Behörden, weiß aber nicht, warum Frankreich die Registrierung der Typgenehmigungen noch nicht umgesetzt hat. „Es gibt keine offizielle Begründung seitens der Behörde für diesen Schritt.“ Kein Verständnis für das Verhalten Frankreichs hat Mercedes auch deshalb, weil die Akzeptanz der Typzulassungen ausländischer Behörden bei anderen Marken ohne Probleme funktioniert.
Nach Informationen von auto motor und sport hat Frankreich ausländische Typzulassungen bei den Neuauflagen der Modelle Mazda CX5, Mazda 6, Toyota Prius und eines Lexus-Modells übernommen. Geprüft wurden die Fahrzeuge von den Zulassungsbehörden in Belgien, Luxemburg und Großbritannien. Warum Frankreich die deutschen Zulassungen im Fall von Mercedes nicht übernimmt, ist unklar.
Die Probleme in Frankreich treffen Mercedes erheblich. „Zwei Prozent des weltweiten Gesamtabsatzes von Mercedes sind in Frankreich verkaufte Kompaktmodelle“, teilte der Hersteller mit.