Au weia, das kann ja mal heiter werden für die Print-Medienbranche: Die jüngsten Auflagenzahlen des Audit Bureau of Circulations (ABC) aus den USA sind da. (Old-School-)Verlegern aus der Tageszeitungsbranche sei geraten, sich angesichts dieser desaströsen Abwärtsentwicklung fest anzuschnallen.
Den jüngsten ABC-Reichweitenmessungen zufolge sind in den letzten sechs Monaten (bis Ende September 2009) die Auflagen von US-Zeitungen nochmals dramatisch eingebrochen. Folgendes Schreckensbild zeichnet sich ab, wenn nur einige ganz besonders krasse Beispiele genannt werden (Anmerkung: Die Zahlen beziehen sich auf die Wochentagsausgaben im Vergleich zum Vorjahrezeitraum März 2008 bis September 2008):
- USA Today: Minus 17%
- The New York Times: Minus 7.2%
- The Washington Post: Minus 6.4%
- Chicago Tribune: Minus 9.7%
- San Francisco Chronicle: Minus 25.8%
- The Star-Ledger: Minus 22.2%
- The Boston Globe: Minus 8.4%
- Chicago Sun-Times: Minus 12%
- The Miami Herald: Minus23%
- Orange County Register: Minus 10.1%
Im Schnitt sind die Auflagen der 379 von der ABC erfassten Zeitungen um 10,6 Prozent zurückgegangen.
Einzige Minimal-Positiv-Ausnahme ist das „Wall Street Journal“ mit einem kleinen Plus von 0,6 Prozent (auf 2.024.269 verkaufte Exemplare am Tag) – damit ist das „Journal“ nun vor der „USA Today“ die auflagenstärkste Zeitung der USA.
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