Cebit 2011 Vorschau, die erste: Wie auf der nächsten Cebit Wolkenschieber am Werke sind

Anfang März findet in Hannover wieder jene ITK-Leitmesse statt, die aus alter Tradition Cebit heißt: Centrum für Büro- und Informationstechnik. Sie soll und will auch ein Indikator für den erwarteten und erwünschten wirtschaftlichen Aufschwung sein, zumal nach den letzten, etwas mageren Jahren schwindenden Interesses.

Die Messeleitung, die auf der zweitägigen Cebit-Preview Mitte Januar in München ihr Konzept vorstellte, verströmte dementsprechend pflichtgemäß Zuversicht. Vorstandsmitglied Ernst Raue verspürte bei der Ausstellernachfrage „deutlichen Aufwind“ und die Stimmung als „sehr positiv“.

Cebit-Motto: Work and life with the cloud

Als Kernthema hat die Messe „Work and life with the cloud“ gewählt, etwas, was man früher ungefähr „IT-Anwendungen im offenen Netzwerk“ genannt hätte. Aber die Wolke ist die Metapher der Gegenwart, und so finden sich auch die Wolkenschieber dafür.

Ähnlich stereotyp ist die Rede von den „intelligenten Lösungen“, die auf der CeBIT neuerdings zu besichtigen seien. Was anderes soll man denn von angeblich intelligenten Maschinen und Systemen erwarten?

Neue Aufgliederung in vier Kernbereiche

Frank Pörschmann, CeBIT-Chef, konkretisierte das Ziel der Messe: Technologie erlebbar machen. Das Messeangebot wird dazu in vier Bereiche gegliedert, die klassische „professionelle IT“, das „CeBIT Lab“ mit Konzeptstudien u.a. zum „urban life“, drittens die IT in der Öffentlichen Verwaltung, sozusagen cebit.gov, und schließlich das bunte Anwendungsfeld „CeBIT life“, wozu die Automobilität, das notorische Vernetzte Zuhause, „Connected Living“, und die Musikwolke „IT meets music“ gehört, die im Vorjahr eingeführt wurde und mit der VW Sound Foundation und der Musikmesse MIDEM kooperiert.

Die bevorstehende CeBIT wird übrigens auch zum ersten großen Testfall – nach dem großen Reinfall unmittelbar nach der Einführung der Online-Aktualisierungsfunktion – für den elektronischen Personalausweis. Dessen Inhaber, soweit sie die nötigen Funktionen freigeschaltet haben, erhalten einmal freien Eintritt.

Im traditionellen Themengebiet der gewerblichen IT wird es außer zahlreichen Anwendungen des Cloud-Computing ein originales Exemplar des russischen Navigationssatelliten geben, der sich als Alternative zum amerikanischen GPS anbieten möchte.

Auch die Druckbranche ist vertreten

Für die Druckbranche wird es einen Schwerpunkt zum Druckmanagement geben, eingerichtet im „Managed Print Services Park“. Dahinter steht im Wesentlichen der Antrieb, Druckdienstleistungen auszulagern und damit ein neues Marktsegment für die Druckerhersteller zu schaffen. Dies ist für Xerox übrigens auch der Anlass, nach längerer CeBIT-Abwesenheit – aufgrund der Änderung der Marktverhältnisse, wie Xerox-Marketingleiter Albert Brenner erklärte – wieder nach Hannover zurückzukehren.

Noch keine Prognosen von der Messeleitung

Als Massenmagnet will die Messeleitung den automobilen Sektor unter dem Titel „Mobilität erleben“ inszenieren und kündigt zwei Autopremieren an. Als Partnerland der CeBIT wurde heuer die Türkei ausersehen, und daher wird die deutsche Bundeskanzlerin auch zusammen mit dem türkischen Premierminister Erdogan am 28.2.2011 die Ausstellung eröffnen.

Prognosen zur Messebeteiligung wollte die Messeleitung nicht abgeben, doch werde das Vorjahresergebnis auf jeden Fall übertroffen. Bitkom-Präsident August Wilhelm Scheer sah die Branche insgesamt in guter Verfassung, auch wenn man von einem gespaltenen Wachstum sprechen müsse, in manchen Segmenten also auch Rückläufigkeit erwarte.

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Die Cebit 2011 findet vom 1. März bis 5. März 2011 in Hannover statt.

Alle Artikel der Cebit-Vorschau-Serie von Gerhard Bachleitner findet ihr hier bei TechFieber.

[Cebit]

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