Die Übernahme der Internet-Telefonfirma Skype durch eBay verursachte 2005 Stirnrunzeln in der Branche. Nun gibt auch eBay erstmals öffentlich zu, dass die 2,6 Milliarden englische Pfund, die der E-Commerce-Pionier für das Web-Telefonie-Start-up von P2P-Vorreiter Nikals Zenstroem überwiesen hat, viel zu viel waren.
Auch drei Jahre nach der Übernahme sind die enormen Synergieeffekte, die die damalige eBay-Chefin Meg Whitman als Rechtfertigug für den Megadeal nannte, nicht zu erkennen. Laut Whitman sollte Sykpe insbesondere dabei helfen, die Kommunikation innerhalb der weltweiten eBay-Community zu verbessern.
Der neue eBay-Boss John Donahoe hat erstmals im vergangenen Frühjahr vorsichtig anklingen lassen, dass die Skype-Integration in das Web-Auktionshaus deutlich schlechter läuft als erhofft. Vergangene Woche nun gab Donahoe zu, dass die „Synergieeffekte minimal sind„. Immerhin betonte er aber, Skype sei ein „großartiges Stand-alone-Geschäft“.
Entsprechend machen nun Gerüchte die Runde, eBay wolle die VoIP-Tochterfirma abstoßen. Anderen Gerüchten zufolge ist Google schon seit längerem an Skype interessiert. Auch die Namen der US-Telekomriesen AT&T und Verizon fallen.
Da eBay derzeit angesichts massiver Umsatzeinbußen und Nutzerschwund schwer unter Druck steht, ist eine Abstoßung von Skype alles andere als unwahrscheinlich.