Zwergenaufstand in der Bundesregierung: Schlappe sechs Wochen nach Bekanntwerden der Abhöraffäre des US-Geheimdienstes NSA nimmt FDP-Chef und Vizekanzler Philipp Rösler anscheinend allen Mut zusammen – und übt scharfen Druck auf die eigene Regierung aus und kritisiert insbesondere Innenminister Hans-Peter Friedrich.
Er sei „alarmiert“, sagte Rösler dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Als Liberaler habe er ein „besonderes Interesse daran zu erfahren, was wirklich geschehen ist und in welchem Umfang“.
Erkennbar auf Distanz ging Rösler zu Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Äußerungen Friedrichs, im Verhältnis der Grundrechte Freiheit und Sicherheit gebühre der Sicherheit das Prädikat eines „Super-Grundrechtes“, kritisierte Rösler im Gespräch mit der Zeitung scharf.
Ob das Thema zum Wahlkampfthema taugt und ob Rösler mit Attacken gegen die Regierungskollegen punkten kann wird sich die kommenden Wochen zeigen.