Das Interesse der Schweizer Jugend an Facebook sinkt. Nicht nur der prozentuale Anteil der Nutzer bis zum Alter von 19 Jahren ist rückläufig, auch die absoluten Zahlen sind ins Minus gerutscht. Während das soziale Netzwerk in der Schweiz von Ende März bis Ende Juni immer noch um 0,8 Prozent gewachsen ist, verdankt es vor allem den Usern über 30 Jahre.
Das besagt eine aktuelle Untersuchung der Agentur Bernet PR. Inhaber Marcel Bernet findet die Resultate überraschend, eine einfache Erklärung liege nicht auf der Hand: “Dass eine Sättigung in den jungen Altersgruppen erreicht ist, die sich als erste für Facebook begeistert haben, war seit etwa einem Jahr zu erkennen. Hier haben wir es aber mit dem Phänomen zu tun, dass Nutzer Facebook wirklich den Rücken kehren“.
Auch die Pläne von Facebook, ein Netzwerk für Jugendliche und Kinder unter 13 Jahren zu gründen, müsse man unter diesem Aspekt wohl skeptisch betrachten, heißt es in dem Report. Dass derartige Versuche, wie sie etwa in Deutschland mit SchülerVZ und Lokalisten gestartet wurden erfolglos blieben, schreibt Bernet zwar in erster Linie der Marktmacht von Facebook zu, gegen die die Alternativen kaum eine Chance gehabt hätten.
Was aber nun hinter dem Facebook-Exodus steckt, will man bei Bernet PR genauer untersuchen. Expertenmeinungen seien hier das Eine, wichtiger sind Marcel Bernet aber Informationen aus eigener Hand: „ Wir haben daher eine Blitzumfrage gestartet, mit der wir direkt die Zielgruppe unter 15 Jahren erreichen wollen, um genauer einschätzen zu können, was der Grund für das neue Desinteresse ist.“
Die Umfrage ist unter der Adresse https://de.surveymonkey.com/s/Facebook-Blitzumfrage-u15 zu erreichen. Die Ergebnisse, so hofft Initaitor Bernet, könnten vielleicht nicht nur zeigen, wo Facebook „langweilig“ geworden ist, sondern auch, womit Schweizer Jugendliche ihre Zeit lieber verbringen.
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