Für den Reporterpool der Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg (MDS) haben sich mehr als 70 Redakteure beworben. Diese gehörten vor allem zu den vier Abo-Titeln der DuMont-Gruppe («Berliner Zeitung», «Frankfurter Rundschau», «Kölner Stadt-Anzeiger» und «Mitteldeutsche Zeitung»), teilte die Mediengruppe am Freitag in Köln mit. Die meisten Bewerbungen kamen den Angaben zufolge aus der Redaktion der «Berliner Zeitung».
Auch Redakteure aus anderen Verlagen hätten sich beworben, obwohl die Stellen nicht extern ausgeschrieben worden seien.
Die offizielle Frist endete am Donnerstag. Die Stellen sollen bis Mitte März besetzt werden. Die DuMont Redaktionsgemeinschaft GmbH wird ihre Arbeit im April an den Standorten Berlin und Frankfurt am Main aufnehmen. Sie soll alle vier «MDS»-Abotitel mit Inhalten zu den Themen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft versorgen. Etwa 25 Journalisten sollen dort arbeiten.
Die Redaktion der «Berliner Zeitung» hatte die Einrichtung der Redaktionsgemeinschaft heftig kritisiert und im Notfall eine juristische Auseinandersetzung nicht ausgeschlossen. Eine Auslagerung von Kernressorts des Blattes in eine neu zu gründende GmbH widerspreche dem Redaktionsstatut, das eine Autorenzeitung mit einer Vollredaktion beschreibe. Den Verzicht auf «Kernkompetenzen im eigenen Haus» halte man für «ein unkalkulierbares Risiko für die Qualität und den bisherigen Wettbewerbsvorteil» der Zeitung auf dem umkämpften Berliner Markt, hieß es in einem Schreiben des Redaktionsausschusses und des Betriebsrates an die Verlags- und Redaktionsleitung.
DuMont hatte im März 2009 für rund 150 Millionen Euro den Berliner Verlag mit der «Berliner Zeitung» von der britischen Mecom-Gruppe um Investor David Montgomery übernommen.
tf/mei/ddp
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