[Update 7:40 Uhr] Laut CNBC wollen die beiden Konzerne fusionieren, wobei Comcast 51 Prozent und GE 49 Prozent an einem neugegründeten Spin-off-Unternehmen halten sollen. Es sei bei den Gesprächen bislang aber noch keine Einigung erreicht worden – und die Verhandlungen könnten auch noch scheitern, so der ebenfalls zur NBC-Gruppe gehörende US-TV-Sender in Berufung auf informierte Kreise.
[Original-Artikel 06:43 Uhr] Allen Unkenrufen und Dementis zum Trotz: Der amerikanische Fernseh- und Film-Riese NBC Universal steht vor einer Übernahme durch den Konkurrenten und mittlerweile weltgrößten Medienkonzern Comcast.
Wie gestern berichtet, spricht der NBC-Mutterkonzern General Electric (GE) mit dem führenden US-Kabel-Fernsehanbieter Comcast über einen Einstieg – NBC und Comcast hatten entsprechende Medienberichte dementieren lassen, wonach Comcast NBC für 35 Milliarden US-Dollar komplett übernehmen werde.
Aber dennoch: Auch die Investoren rechnen fest mit dem Verkauf von NBC – mindestens aber mit einem Teilverkauf der TV- und Film-Legende NBC Universal an Comcast. 20 Prozent der Anteile an NBC Universal hält auch der französische Medien-Konzern Vivendi.
Mit der NBC-Übernahme würde das Comcast-Imperium noch weiter wachsen – zudem wäre die Investition strategisch wichtig, schließlich will Comcast unbedingt weiter ins TV- und Film-Content-Geschäft einsteigen. Zudem: Comcast besitzt bereits den TV-Unterhaltungskanal E! sowie den amerikanischen Sport-Sender Versus.
Der amerikanische Kabelfernseh-Konzern Comcast ist inzwischen der größte Medienkonzern der Welt; der Umsatz des Unternehmens beträgt laut Erhebungen des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) in Berlin über 6,5 Milliarden Euro.
Im Juli war Comcast erstmals zum weltgrößten Medienunternehmen aufgestiegen, nachdem der jahrelang größte Medienkonzern Time Warner (”Time”, Warner Music, CNN etc.) seine TV-Kabel-Sparte kurz davor abgespaltet hatte.
Schon seit einiger Zeit wird über einen Verkauf von NBC Universal spekuliert; zu dem Unternehmen gehören neben dem TV-Network NBC auch das Universal-Film-Studio und Freizeitparks. Das NBC-TV-Network kämpft seit Jahren mit rückläufigen Zuschauerzahlen – und entsprechend rückläufigen Werbeeinnahmen.
Der französische Medien- und Telekomkonzern Vivendi hält eine Option zur Veräußerung seines Anteils von 20 Prozent an dem Unternehmen. Damit fällt den Franzosen eine besondere Rolle in dem Übernahme- bzw. Fusionspoker zwischen Comcast und NBC Universal (oder der Mutter General Electric/GE) zu.
Vivendi erwägt US-Medienberichten zufolge aber definitv, sich von dem 20-prozentigen Anteil an NBC Universal zu trennen. GE hält 80 Prozent an NBC Universal.
Zum Thema:
- GE Is in Talks to Spin Off NBC, Give Comcast 51% of New Unit
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[Photo: Comcast Building in Downtown Philadelphia Kevin Burkett /cc]