Ob in Unterführungen, an Hausmauern oder auf Zügen: Graffitis sind allgegenwärtig. Was sagen sie aus? Wie hängen Gestaltung und Ikonographie zusammen? Wie sehen sprachliche Form, Grammatik und Kommunikation im öffentlichen Raum aus? Welche inhaltlichen und politischen Aspekte zeigen Graffitis auch in Bezug auf ihren lokalen Entstehungsort? Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch die Wissenschaft.
KIT und Universität Paderborn erstellen hochwertige Forschungsdaten
Mit INGRID, dem Informationssystem Graffiti in Deutschland, einem Gemeinschaftsprojekt des KIT und der Universität Paderborn, lassen sich große Graffiti-Bildbestände systematisch erfassen und hochwertige Forschungsdaten erstellen. Das Team des KIT ist dabei für das Digitalisieren analoger Bildbestände und das Erschließen der bildlichen Eigenschaften der Graffitis wie Form, Farbe und Komposition zuständig.
Vergleich von Bild- und Metadaten
„Mit INGRID ist es erstmals möglich, das Thema ‚Graffiti in Deutschland‘ auf der Basis umfangreicher und hochwertiger Bild- und Metadaten vergleichend und über längere Zeiträume wissenschaftlich zu erforschen“, erläutert Martin Papenbrock, Professor am Institut für Kunst- und Baugeschichte des KIT. „Die Datenbank ist eine der wichtigsten Ressourcen für die wissenschaftliche Erforschung von Graffiti in Deutschland und eine der größten Graffiti-Datenbanken weltweit.“
INGRID umfasst derzeit 150 000 Bildern
INGRID umfasst derzeit Bestände von insgesamt mehr als 150 000 Bildern. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun den weiteren Ausbau und die Weiterentwicklung des seit 2016 bestehenden Projekts mit rund einer Million Euro.