Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) dringt auf einen schnellen Start der kostenlosen Warteschleifen bei Service-Hotlines. «Bei manchen Anbietern scheint es zum Geschäftsmodell zu gehören, mit den Gebühren über die Service-Hotlines Gewinn zu machen».
«Sie lassen die Kunden extra lange in der Warteschleife hängen und kassieren dafür auch noch Geld», sagte Aigner am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass die Neuregelung so schnell wie möglich umgesetzt wird. Aigner will auch Verbesserungen bei Call-by-Call- Anrufen erreichen und fordert eine verbindliche Preisansage.
Zuvor hatte sich die Bundesregierung darauf verständigt, dass die Warteschleifen künftig kostenlos sein sollen. Die Regelung soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen für Anrufe aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz gelten – und zwar für alle entsprechenden Servicenummern. Die Serviceleistung selbst ist davon nicht betroffen.
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte am Mittwoch: «Warteschleifen dürfen bei teuren Service- und Mehrwertdienste- Rufnummern künftig nur eingesetzt werden, wenn der Angerufene die Kosten der Warteschleife trägt.» Der Verbraucherexperte der FDP im Bundestag, Erik Schweickert, sagte: «Das Geschäftsmodell Warteschleife wird beendet.»
Die Branche begrüßte die Pläne grundsätzlich, wies aber auf mögliche Probleme hin. «Wir wollen, dass der Kunde schnell an die Information herankommt», sagte der Geschäftsführer des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Jürgen Grützner. Das Problem sei, dass die eher günstige 0180-Servicenummer keine Differenzierung der Preise erlaube. Technisch möglich sei dies bisher nur bei den teureren 0900-Rufnummern.
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