Ein Jahr nach dem Relaunch der Wochenzeitung «Freitag» sieht ihr Verleger Jakob Augstein die Zukunft des Titels weiter im Printbereich. «Das Augenmerk für journalistische Qualität liegt auf der Zeitung», sagte Augstein im Interview mit dem Branchenmagazin «DWDL».
Auf das Anzeigengeschäft vertraut der 42-Jährige dabei nicht: «In der Zeit vor der Krise mag auch ein kleiner Titel wie der ‚Freitag‘ hin und wieder mal eine Anzeige abbekommen haben. Aber heutzutage kann ich mir das nicht mehr vorstellen.»
Der Markt für das Blatt sei «eindeutig der Leser-Markt und da ganz speziell das Abonnementgeschäft».
Zwar habe der «Freitag» nach dem Relaunch rund zehn Prozent der Abonnenten verloren, allerdings eben so viele neue Abonnenten gewonnen. «Im ersten Jahr ging es darum, das neue Konzept des ‚Freitag‘ zu etablieren und den Abo-Level zu halten. Ab jetzt geht es um Wachstum, Netto-Wachstum.»
Dazu beitragen soll die Anbindung der Leser im Internet. «Wir verdienen im Internet natürlich nichts, aber es ist die Einstiegsplattform für neue Abonnenten», sagte Augstein, der das Blatt im Mai 2008 übernommen und im Februar vergangenen Jahres im neuen Design herausgegeben hatte.
Die redaktionellen Inhalte sollen online kostenlos bleiben. «Das Nichtkommerzielle muss auch künftig zum Charakter des Netzes gehören.» Es werde aber «Zusatzangebote und Services redaktioneller und technischer Art geben, die wir uns bezahlen lassen», sagte der 42-Jährige. tf/mei/ddp