Insiderquellen des „New York Magazine“ zufolge steht der „New York Times“-Herausgeber und -Chairman Arthur Sulzberger Jr. unmittelbar davor, bekannt zu geben, dass die liberale Renommier-Zeitung aus der Welthauptstadt künftig im Netz nur noch gegen Bares zu erreichen sein wird.
Beobachter deuten dies als eindeutiges Zeichen dafür, dass sich das Blatt auf einen Launch des seit Wochen mit Spannung erwarteten Tablet-Computers von Apple vorbereitet. Hartnäckigen Gerüchten zufolge soll der „iSlate“ genannte Flachmann-Touchscreen-Computer von Apple am 27. Januar präsentiert werden – und Apple soll ja auch seit Wochen mit Verlagen in Gesprächen über Content-Deals für den Tablet-Hoffnungsträger sein, was eine Kooperation der „Times“ und Apple, die sich seit Jahren verbunden geben, umso wahrscheinlicher macht.
Seit einem gutem Jahr zankt man bei der „New York Times“ intern darüber, ob und vor allem wie man ein Pay-Modell für die Internet-Ausgabe Nytimes.com, die monatlich um die 20 Millionen Leser (Unique Readers) in aller Welt zählt, realisieren soll.
Den Insiderquellen nach soll man derzeit ein Bezahl-Modell („metered system“) nach Vorbild der britischen „Financial Times“ favorisieren, demnach die Zahl der monatlich pro Nutzer frei abrufbaren Inhalte von der Webseite der Zeitung begrenzt ist – wodurch regelmäßige Nutzer zu zahlende Abonnenten gemacht werden sollen.
Ein vergleichbares Modell mit “Seitenabrufzähler” benutzt die Financial Times seit einigen Jahren auf ihrer Websites. Es wird im englischen Sprachraum als “metered system” bezeichnet (”meter“= Seitenzähler).
Der Verlag kommentierte die Spekulationen und den Bericht des „New York Magazine“ bislang nicht. Auch von den seit jeher ganz besonders zugeknöpften Appleanern in Cupertino ist bislang noch nichts Konkretes zu vermeintlichen Content-Partnerschaften zu erfahren.
Zum Thema:
- http://nymag.com/daily/intel/2010/01/new_york_times_set_to_mimic_ws.html
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