Die weltgrößte Internet-Video-Plattform YouTube hat dieser Tage Geburtstag – vor drei Jahren war der Online-Bewegtbild-Dienst, der einst antrat, „Flickr für Digital-Videos“ zu werden, vom Web-Riesen Google geschluckt worden. Satte 1,6 Milliarden Dollar hatte Google damals bezahlt – viel zu viel, wie Google-Boss Eric Schmidt heute selbst zugibt.
Nichtsdestotrotz hat YouTube zu feiern – und verpasst sich ein neues Logo, das unmissverständlich darauf hinweist, wer der unumstrittene (und vielkopierte) King im Ring des internationalen Web-Video-Marktes ist.
Auf dem neuen Logo (das in der Szene schon als „A billion-a-day logo“ bezeichnet wird) ist abzulesen, dass Google eine Milliarde Videoabrufe pro Tag verbucht. Siehe Bild oben.
YouTube-CEO und Mitgründer Chad Hurley erklärt in seinem Blog die Idee hinter dem Logo und bestätigt, dass das Video-Portal weltweit „weit mehr als eine Milliarde Video-Abrufe am Tag zählt“. Sprich monatlich hat man die 30-Milliarden-Grenze längst genommen.
Reichweitenmessungen von comScore zufolge soll das Youtube-Bewegtbild-Portal im September erstmals die Marke von zehn Milliarden Video-Abrufen im Monat geknackt haben – wobei in dieser Messung nur Video-Abrufe aus den USA gezählt wurden.
Und langsam, aber sicher scheint sich das Web-Video-Geschäft auch für die Unternehmen zu rechnen: Wie der Google-Ceo Eric Schmidt Ende Juli in einem Interview versicherte, steht YouTube kurz vor dem Erreichen der Gewinnschwelle.
Branchenbeobachter munkelten in den letzten Monaten, dass das florierende Videoportal für Eigner Google mehr und mehr zum Millionengrab avancieren könnte. Denn trotz steigender Einnahmen aus Online-Werbung konnte die Web-Video-Seite aufgrund der steigenden Kosten für das Streaming der Video-Filmchen kaum Profite erwirtschaften.
In diesem Jahr sollen sich die Kosten auf 711 Millionen US-Dollar belaufen – bei Einnahmen von nur 241 Millionen, rechnete die Credit Suisse Bank noch im April vor. Und die Analysten warnten, dass YouTube Google bereits einen Verlust von 470 Millionen US-Dollar beschert hat.
Auf der anderen Seite erweist es sich für YouTube trotz vielversprechender Reichweite als wesentlich schwerer als erwartet, lukrative Bewegtbildwerbung verkaufen zu können. Andere Internet-Plattformen, allen voran Social Networks, stehen vor demselben Problem, dass eben Nutzer-generierte Inhalte (User Generated Content) als Werbeumfeld bei Werbungtreibenden nicht sonderlich populär sind.
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