Google droht Ungemach in Europa: Der Internet-Riese aus dem kalifornischen Mountain View steht unter Beschuss seitens deutscher Verlage, denn auf scharfe Worte lassen die im Digital-Zeitalter unter massiven finanziellen Druck geratenen hiesigen Medienriesen nun scheinbar juristische Taten folgen.
Informationen des Medienfachblattes „Horizont“ zufolge bahnt sich hinter verschlossenen Türen ein Rechtsstreit an, der die Medienwelt auf Jahre in Atem halten könnte: Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, die ein Leistungsschutzrecht fürs Internet fordern, sollen beim Bundeskartellamt ein Beschwerdeverfahren gegen Google beantragen.
Anscheinend haben der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) bereits von Juristen die Chancen einer Kartellbeschwerde gegen den Web-Riesen Google untersuchen lassen. Hintergrund der Auseinandersetzung: Verlage laufen Sturm gegen den Google-Nachrichten-Aggregator „Google News“, der nach Ansicht der Printmedien-Vertreter kostspielig erstellte Inhalte kostenlos kommerziell verwertet.
Dabei hat auch Google mittlerweile erkannt, dass der Web-Konzern enger mit Verlagen und „klassischen“ Medienhäusern zusammenarbeiten muss.
So mischt sich der Suchmaschinen-Riese aus Kalifornien inzwischen in die Paid-Content-Debatte ein – in einem Diskussionspapier schlägt Google vor, eine universelle Bezahl-Plattform zu entwickeln, die sowohl Micropayment als auch Abo-Modelle abwickeln soll, um Verlagen und anderen Content-Produzenten Gelder in die leeren Kassen spülen zu können.
Google hat zudem vorletzte Woche auch ein neues Nachrichtenportal namens „Fast Flip“ gestartet, mit dem sich Angebote von Verlagen oder Rundfunk-Sendern besonders schnell aufrufen lassen – und die Werbeeinnahmen, die „Fast Flip“ erzielt, sollen auch den Verlagen zugute kommen.