Angriff auf Gmail, Hotmail, GMX und Co: Der amerikanische IT-Dino IBM will mit einem eigenen Web-Mail-Dienst punkten und startet LotusLive iNotes, einen webbasierten E-Mail-Dienst für Unternehmen.
Der neu lancierte Web-Mail-Service setzt technisch auf eine Software der Hongkonger Firma Outblaze auf, die IBM Anfang des Jahres übernommen hat – technisch gibt es daher keine Parallelen zu IBMs Klassiker-E-Mail-Software-Lösung „Lotus Notes“.
Der neue Dienst LotusLive iNotes bietet Zugang zu E-Mail-Postfach, Kalender und Adressen in einem Browser-Fenster an. Zusätzlich zu einer webbasierten Schnittstelle unterstützen alle Web-E-Mail-Accounts Funktionalitäten für POP, SMTP mit Authentifizierung und IMAP, so dass sich auch ein lokales Programm wie etwa Outlook nutzen lässt.
Fraglich ist, ob IBM viele Kunden für den Dienst gewinnen kann – denn LotusLive kostet jeden Nutzer monatlich drei Dollar (bei gerade mal einem Gigabyte Speicherplatz), während Konkurrenz-Services wie Google Mail (Gmail) oder Yahoo Mail ein Vielfaches dieses Speichervolumens gratis anbieten.
Studien von ComScore zufolge nutzen weltweit mehr als 113 Millionen Menschen den Gratis-E-Mail-Dienst von Google. ZumVergleich: Die kostenpflichtige Firmen-E-Mail-Lösung Lotus Notes wird von mehr als 128 Millionen Anwendern in aller Welt benutzt, laut Angaben von IBM Lotusphere 01/2006.