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Der amerikanische Medien- und Kabel-TV-Riese Comcast verdrängt Time Warner vom Thron: Laut Studien des Berliner Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (ifM) war Comcast in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 das umsatzstärkste Medien-Unternehmen der Welt.
Mit einem Umsatz von umgerechnet rund 6,78 Milliarden Euro liegt der Konzern nun deutlich vor der Konkurrenz.

Der bisherige Branchenprimus Time Warner (Bild: Innenansicht des Time Warner Centers in Manhattan) rangiert laut der Quartals-Auswertung des IfM nun mit 5,33 Milliarden Euro Umsatz gerade mal noch auf dem vierten Rang hinter dem Walt Disney Konzern und der News Corp. – und wird wohl bis Jahresende auch kaum noch aufholen können.

Als führendes deutsches Medienunternehmen rangiert Bertelsmann im ersten Quartal 2009 auf Rang 7.

Time Warner hat sich im März von der Kabelnetzsparte getrennt, die im 1. Quartal 2008 noch umgerechnet rund 2,77 Milliarden Euro eingebracht hat.

Noch vor Jahresende will der angeschlagene Time Warner-Konzern zudem auch noch den längst in Ungnade gefallenen Internet-Ableger AOL (America Online) ausgliedern.

Comcast umsatzstärkster Medienkonzern im ersten Quartal 2009

16.06.09

Der US-amerikanische Kabelgigant Comcast war im ersten Quartal 2009 der umsatzstärkste Medienkonzern der Welt. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von umgerechnet 6,78 Milliarden Euro und lag damit deutlich vor der Konkurrenz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM), das die Entwicklung der Medienunternehmen beobachtet und die Ergebnisse in einer Online-Datenbank (www.mediadb.eu) zusammenfasst. Der US-Medienkonzern Time Warner kam im ersten Quartal nur auf 5,33 Mrd. Euro Umsatz und belegte Rang 4, hinter dem Unterhaltungskonzern Walt Disney (6,21 Mrd. Euro) auf Rang 2 und Rupert Murdochs News Corp. (5,66 Mrd. Euro) auf Rang 3.

Im Ranking der 50 größten Medienkonzerne der Welt, das sich auf das Geschäftsjahr 2008 bezieht und im April 2009 vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik veröffentlicht wurde, liegt Time Warner noch auf dem ersten Rang. Im nächsten Ranking der 50 größten Medienkonzerne der Welt, das voraussichtlich im April 2010 veröffentlicht wird, wird Time Warner seinen Spitzenplatz in der Jahreswertung wohl verlieren. Das Unternehmen trennte sich im März 2009 von seiner Kabelnetzsparte, die im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch umgerechnet rund 2,77 Milliarden Euro Umsatz erzielte. Die Ausgliederung von AOL zum Jahresende ist ebenfalls beschlossene Sache, wie Time Warner Ende Mai mitteilte. Die Internet-Sparte, die seit acht Jahren zu Time Warner gehört, kam im ersten Quartal 2009 nur noch auf 666 Millionen Euro Umsatz (1. Quartal 2008: 752 Mrd. Euro).

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Medienkonzerne im ersten Quartal 2009 stark gebeutelt. Nur zwei der zehn umsatzstärksten Medienkonzerne konnten einen Umsatzzuwachs verzeichnen, acht Unternehmen verbuchten ein Minus. Die größten Umsatzverluste musste Rupert Murdochs News Corp. verbuchen – minus 16 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal schrumpfte der Umsatz um etwa 1,06 Milliarden Euro, vor allem in den Segmenten „Television“ und „Newspapers and Information Services“ brachen die Umsätze wegen fehlender Werbeeinnahmen ein. Auch der größte europäische Medienkonzern Bertelsmann litt unter der Entwicklung am Werbemarkt, der Umsatz im ersten Quartal 2009 sank auf rund 3,53 Milliarden Euro. Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski kündigte im Mai an, mit dem größten Sparprogramm in der Geschichte des Unternehmens auf die Wirtschaftskrise reagieren zu wollen. Es sollen mehrere hundert Millionen Euro eingespart werden.

Zulegen konnten im ersten Quartal 2009 nur der Kabelkonzern Comcast sowie das französische Unternehmen Vivendi, das in der Quartals-Rangliste auf Platz 8 liegt. Beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal ist jedoch die Fusion von Vivendi Games mit dem Spielepublisher Activision im vergangenen Jahr zu berücksichtigen. Die nun zu Vivendi zählende Sparte „Activision Blizzard“ schnitt vor allem wegen der starken Nachfrage nach den Titeln „World of Warcraft“ und „Guitar Hero“ im ersten Quartal 2009 gut ab. Comcast profitierte insbesondere von einem Ausbau des Abonnentengeschäfts.

Zu den zehn umsatzstärksten Medienkonzernen der Welt im ersten Quartal 2009 zählten zudem Viacom/CBS auf Rang 5 (4,66 Mrd. Euro), der japanische Konzern Sony auf Rang 6 (3,97 Mrd. Euro), Bertelsmann auf Rang 7 (3,53 Mrd. Euro), Vivendi auf Rang 8 (2,88 Mrd. Euro), NBC Universal auf Rang 9 (2,71 Mrd. Euro) und Thomson Reuters auf Rang 10 (2,39 Mrd. Euro).

In der Quartals-Auswertung des IfM (www.mediadb.eu) wurden die Medienumsätze der größten Medienkonzerne der Welt verglichen. Die Untersuchung dient als Ergänzung der jährlich erstellten Rangliste der 50 größten Medienkonzerne der Welt. Basis für die Analyse sind – soweit publiziert – die in den Quartalsberichten der Unternehmen ausgewiesenen Umsätze in Originalwährung. Zur Umrechnung in Euro wird der Mittelkurs des ersten Quartals 2009 herangezogen.

Ranking – Die 50 größten Medienkonzerne 2008

1. Time Warner Inc. (New York / USA) € 31,946 Mrd.
2. Walt Disney Corp. (Burbank / USA) € 25,730 Mrd.
3. Comcast Corp. (Philadelphia / USA) € 23,297 Mrd.
4. News Corp. Ltd. (New York / USA) € 22,434 Mrd.
5. Viacom Inc./CBS Corp. (New York / USA) € 19,428 Mrd.
6. Sony Entertainment (Tokyo / Japan ) € 16,563 Mrd.
7. Bertelsmann AG (Gütersloh / Deutschland) € 16,118 Mrd.
8. NBC Universal Inc. (New York / USA) € 11,537 Mrd.
9. Vivendi S.A. (Paris / Frankreich) € 11,295 Mrd.
10. Cox Enterprises Inc. (Atlanta / USA) € 10,316 Mrd.
11. Thomson Reuters Corporation (Stamford/ USA) € 9,139 Mrd.
12. Lagardère Media (Paris / Frankreich) € 8,214 Mrd.
13. Dish Network Corporation (Littleton / USA) € 7,900 Mrd.
14. Rogers Comm. (Toronto / Kanada) € 7,269 Mrd.
15. Liberty Media Corp. (Englewood / USA) € 6,832 Mrd.
16. Reed Elsevier PLC (London / GB) € 6,699 Mrd.
17. ARD (Berlin/ Deutschland) € 6,131 Mrd.
18. Pearson plc (London / GB) € 6,042 Mrd.
19. BBC (London / GB) € 5,545 Mrd.
20. Advance Publications (Staten Island, New York / USA) € 5,419 Mrd.
21. Virgin Media Inc. (New York / USA) € 5,043 Mrd.
22. Cablevision Systems Corp. (Bethpage NY/ USA) € 4,916 Mrd.
23. Gannett Co. Inc. (McLean, Virginia / USA) € 4,601 Mrd.
24. Clear Channel Comm. (San Antonio / USA) € 4,549 Mrd.
25. Charter Comm. Inc. (St. Louis / USA) € 4,397 Mrd.
26. The McGraw-Hill Comp. Inc. (New York / USA) € 4,321 Mrd.
27. Nippon Hoso Kyokai (Tokyo / Japan) € 4,313 Mrd.
28. Mediaset SpA (Mailand / Italien) € 4,251 Mrd.
29. Grupo PRISA (Madrid / Spanien) € 4,001 Mrd.
30. Bloomberg L.P. (New York / USA) € 3,969 Mrd.
31. Fuji Media Holdings, Inc. (Tokyo / Japan) € 3,929 Mrd.
32. Tribune Co. (Chicago / USA) € 3,674 Mrd.
33. The Hearst Corporation (New York/ USA) € 3,433 Mrd.
34. The Nielsen Company (Haarlem/ Niederlande) € 3,408 Mrd.
35. Daily Mail & General Trust plc (London / GB) € 3,377 Mrd.
36. Wolters Kluwer nv (Amsterdam / Niederlande) € 3,374 Mrd.
37. RAI Radiotelevisione Italia S.p.A. (Rom / Italien) € 3,210 Mrd.
38. Bonnier AB (Stockholm / Schweden) € 3,078 Mrd.
39. ProSiebenSat.1 (Unterföhring/ Deutschland) € 3,054 Mrd.
40. The Washington Post Company (Washington D.C. / USA) € 3,034 Mrd.
41. Sanoma Group (Helsinki / Finnland) € 3,030 Mrd.
42. Grupo Televisa (Álvaro Obregón / Mexiko) € 2,945 Mrd.
43. France Télévisions S.A. (Paris/ Frankreich) € 2,928 Mrd.
44. Axel Springer AG (Berlin /Deutschland) € 2,720 Mrd.
45. RCS Media Group (Mailand/ Italien) € 2,674 Mrd.
46. TF1 S.A. (Boulogne, Cedex / Frankreich) € 2,595 Mrd.
47. ITV plc (London / GB) € 2,548 Mrd.
48. Georg von Holtzbrinck GmbH (Stuttgart/ Deutschland) € 2,500 Mrd.
49. Hubert Burda Media Holding Gmbh & Co. (Offenburg/ Deutschland) € 2,297 Mrd.
50. Nippon Television Network Corporation (Tokyo / Japan) € 2,264 Mrd.

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