Steve Gray hatte die Nase voll. Von Handys, die seine Schüler selbst im Klassenzimmer nicht aus der Hand legen wollten. Der Direktor der Port Hardy Secondary School im kanadischen Vancouver Island bestellte kurzerhand einen Jammer aus China – und blockierte die Handyfrequenzen.
Ein Aufschrei der Empörung war die Folge, nachdem den Schülern klar wurde, dass die Schulleitung da die Hände im Spiel hatte. “Manche Lehrer schoben es auf die Feuchtigkeit, aber mein Handy funktioniert selbst im Regen“, sagte eine Elftklässlerin. Am Tag drei der Blockade gingen die Schüler auf die Barrikaden. 90 von insgesamt 343 Schülern boykottierten den Unterricht und starteten eine Demo. Der Einsatz eines Jammers oder ähnlicher Gadgets ist in Kanada illegal, das war schnell klar. Gray musste das Gerät entfernen.
Etwa 80 Prozent der Port-Hardy-Schüler sollen ein Handy besitzen. Jeden Tag würden zwei oder drei Mobilgeräte von den Lehrkräften konfisziert, wenn Schüler damit erwischt würden. In der Regel beim Simsen.